Inuyasha Legends


 
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 Die Trainingshalle

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BeitragThema: Re: Die Trainingshalle   Die Trainingshalle - Seite 2 Icon_minitimeMi 29 Jan 2014 - 4:17

Ich starrte noch immer wie paralysiert auf den am Boden liegenden Jusa. War das wirklich ich gewesen die ihn so zugerichtet hatte? Dabei hatte ich noch nie in meinem ganzen Leben ernsthaft gekämpft. Alles was ich angewendet hatte, war das was ich mir über das Zuschauen und Zuhören angeeignet hatte, jedoch noch nie im praktischen angewendet hatte. Ich fasste es noch immer nicht, dass ich wirklich in der Lage gewesen war einen Soldaten der schon mehrere Wochen kämpfte und Kampferfahrung hatte zu schlagen. Schließlich wandte ich den Kopf in Richtung Seiko als ich ein Klatschen hörte. "Meinen Glückwunsch Shigeko-sama. Sollte dies Euer erster Kampf gewesen sein, was ich aufgrund Eurer Herkunft vermute, war dies wirklich ausgezeichnet." Ich verbeugte mich, obwohl ich mir fast schon sicher war, dass ich dieses Lob nicht verdiente. Vermutlich war Jusa einfach nur zu siegessicher gewesen und hatte sich daher überraschen lassen, in einem normalen Kampf hätte ich ihn vermutlich nicht geschlagen. Jedoch spalteten sich meine Gedanken als ich Seikos Lächeln sah. Zum einen wollte ich zurücklächeln und zum anderen fliehen, weil ich Angst hatte etwas Ungutes könne nun passieren. Ich entschied mich jedoch ihr Lächeln zu erwidern. "Und ihr. Solltet euch an dieser Frau ein Beispiel nehmen. Lady Tsuyika hat in weniger als einer Stunde ohne eine Trainingseinheit vermutlich mehr gelernt als ihr den vergangenen Monaten. Ihr habt im Gegensatz zu Shigeko-sama schon zahlreiche Kämpfe hinter euch und es hätte Jusa nach dieser Trainingszeit nicht mehr schwer fallen dürfen eine noch unerfahrene Gegnerin zu besiegen. Und ihr wollt euch tatsächlich Soldaten schimpfen? Tzz. Ich werde Yuon-san beauftragen euch zu beobachten und mir Meldung zu machen, sobald ihr Fortschritte macht. Euer Training wird solange unter Uimuro-sans Leitung sein, zusammen mit Squad 6. Solange möchte ich, dass mir keiner von euch mehr unter die Augen tritt. Ich kann meine Zeit nicht an Personen wie euch verschwenden, die kein Interesse daran haben sich zu verbessern und keine Leistungsverbesserung zeigen." Das war eine sehr saftige Abfuhr die die Soldaten da erhielten. Ein bisschen tat es mir leid, dass ich daran schuld war, aber ich musste zugeben dass diese Männer wirklich sehr zweifelhafte Soldaten waren. Vermutlich taten sie den Tag über nichts anderes als sich mit ein paar Damen zu vergnügen und ihr Schwert zu bewundern dass noch so glänzend und schön war, weil es kein einziges Mal benutzt worden war. Ich war zwar noch immer vollkommen überrascht dass ich es geschafft hatte Jusa fertig zu machen, der gerade eben von zwei weiteren Soldaten mit aus der Halle geschleift wurde, doch trotzdem hatte mich Seikos Lob geehrt.
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BeitragThema: Re: Die Trainingshalle   Die Trainingshalle - Seite 2 Icon_minitimeMi 29 Jan 2014 - 4:20

Ich funkelte die Soldaten wütend mit roten Augen an, worauf diese eilig aus der Halle huschten, Jusa hinter ihnen her kriechend. Schließlich fiel die Tür lautstark ins Schloss und Ruhe kehrte ein. Nicht einmal verabschiedet hatten sie sich ordnungsgemäß. Ich schüttelte nur den Kopf und rieb mir die Schläfen. Diese Soldaten waren eine reine Zumutung die wie immer zu mir geschoben wurde, so dass meine Nerven mal wieder in rauen Mengen getötet werden durften. Ich seufzte leise. Meiner Anordnung würde sich keiner widersetzen, also wäre ich sie für die nächste Zeit wenigstens los. Und wieso hatte ich eigentlich immer so wenig Urlaub? Nun gut, da ich jetzt Wachhündchen spielen durfte, was ohnehin ein Vollzeitjob war, war dies logisch aber es ging nicht um den derzeitigen Zustand, sondern um den Allgemeinen. Naja selbst wenn, was sollte ich schon tun? Wer wusste schon wo meine Schwester sich aufhielt und ob sie überhaupt Zeit hatte… speziell wenn sie bei Hiroshi war. Der Gedanke an ihre Reaktion entlockte mir beinahe ein Grinsen. Schließlich beendete ich dieses Thema und hob den Kopf um zu Shigeko-sama zu blicken. Ich schenkte ihr nochmals ein kurzes Lächeln. Eine bessere Rache hatte es für mich gegen Jusa gar nicht geben können. Er besaß jetzt zwar noch seine Hände, aber sein Ruf war auf ewig ruiniert, weil er von einem einfachen, völlig unerfahrenen Mädchen im Kampf innerhalb zwei Minuten geschlagen worden war und das nach all seinem Training. Ach das amüsierte mich einfach köstlich. "Ihr habt Euch wirklich sehr geschickt angestellt, auch wenn man Euch die Unsicherheit anmerken konnte." stellte ich fest. "Dennoch ist dies auch nicht der Bereich mit dem sich Frauen Eures Ranges abzugeben hätten. Für Personen wie Euch gibt es weitaus bedeutendere Angelegenheiten, nicht wahr?"
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BeitragThema: Re: Die Trainingshalle   Die Trainingshalle - Seite 2 Icon_minitimeMi 29 Jan 2014 - 4:22

Ich sah noch wie die Soldaten sich nun gänzlich aus der Halle zurückzogen. Einige von ihnen sahen betreten drein so als hätten sie gerade eine Straftat begangen, andere flüsterten wütend mit einander. Vermutlich passte es ihnen nicht, dass sie gerade wegen mir diesen Ärger abgesahnt hatten und auch der noch immer zum Teil bewegungsunfähige Jusa hatte einen wütenden Blick im Gesicht. Vermutlich hatte er sich die ganze Sache vollkommen anders vorgestellt, nämlich dass er mich mit kaum einer Anstrengung besiegen könne. Schließlich knallte die Tür ins Schloss und das nachhallen des Aufschlages war für den Moment das einzige Geräusch dass den Saal erfüllte. Ich fuhr mit der einen Hand gedankenverloren über meine andere, während ich noch zur Tür schaute. Ich hatte mich in dem Kampf eigentlich mehr von einer Art Instinkt leiten lassen, hatte mir vorgestellt Jusa wäre einer dieser Männer die meine Eltern ermordet hatten. Zwar hatte ich mich nicht von blinder Wut beherrschen lassen, dann hätte ich vermutlich noch weiter auf ihn eingeschlagen, aber der Hass war dagewesen, unterbewusst ballte ich die Hand zur Faust und kniff einen Moment die Augen zusammen. Noch vollkommen in Gedanken bemerkte ich schließlich eine Bewegung seitens Seiko. Ich schüttelte leicht den Kopf um die Gedanken zu verscheuchen und erwiderte Seikos Lächeln dann zaghaft. "Ihr habt Euch wirklich sehr geschickt angestellt, auch wenn man Euch die Unsicherheit anmerken konnte." Fast hätte ich bei diesen Worten aufgelacht, das war doch wohl klar gewesen dass ich unsicher war, immerhin war dies mein erster richtiger Kampf gewesen, da ging man ja schließlich nicht wie ein wütender Stier auf seinen Gegner los und stampfte diesen in Grund und Boden um sich dann mit Siegesgebrüll auf den am Boden liegenden hernieder zu sehen. "Dennoch ist dies auch nicht der Bereich mit dem sich Frauen Eures Ranges abzugeben hätten. Für Personen wie Euch gibt es weitaus bedeutendere Angelegenheiten, nicht wahr?" Ich lächelte ein kurzes trauriges Lächeln. "Wenn Ihr damit meint zu nähen oder still dazusitzen und keinen Ton von sich zu geben ehe man gefragt wird… dann nein."
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BeitragThema: Re: Die Trainingshalle   Die Trainingshalle - Seite 2 Icon_minitimeMi 29 Jan 2014 - 4:24

Ich blickte nachdem es in der Halle wieder ruhig geworden war an mir hinab und entdeckte ein paar Staubflecken auf meiner Uniform. Meine Augen verengten sich. Dies war einer der Gründe, wieso ich es hasste in dieser Halle zu trainieren. Mit den Fingern klopfte ich den Staub von dem Stoff, so dass dieser wieder seine natürliche, schwarze Farbe annahm, ehe ich den Kopf hob und Lady Shigeko einer Musterung unterzog, da ich meine Pflichten, so sehr ich diese auch zu gewissen Zeiten verabscheute, nicht einfach außer Acht lassen konnte. Wie es schien hatte sie keine Verletzungen, zumindest keine Offensichtlichen. Es gab keinerlei Anzeichen von Kratzern, Blutergüssen oder ähnlichem und auch sonst schien es Shigeko-sama relativ gut gehen. Trotzdem beschloss ich mich sicherheitshalber zu erkunden, nicht dass Shigeko doch noch irgendwelche Schmerzen oder Beschwerden hatte. "Shigeko-sama, verzeiht diese Frage aber sie ist nun einmal von höchster Priorität. Hättet Ihr die Güte mir mitzuteilen, ob Ihr irgendwelche Schmerzen oder ähnliches fühlt? Schließlich könnte eine solche Anstrengung Euch nach den letzteren Tagen ein wenig zu sehr belastet haben." Ich blickte Lady Tsuyika sachlich an, so wie man es stets von mir als Vizeadmiralin erwartete, sämtliche Gefühle und Regungen nicht deutbar. "Wenn Ihr damit meint zu nähen oder still dazusitzen und keinen Ton von sich zu geben ehe man gefragt wird… dann nein." Auf meiner Stirn bildeten sich nachdenkliche Falten und ich dachte darüber nach, was genau Lady Shigeko mit diesen Worte meinen könnte. Was hatte sie schon für andere Aufgaben? Sie besaß all das, was für mich in unerreichbarer Ferne lag. Sie hatte eine Familie gehabt, war wohlerzogen, immer beschützt, behütet und geliebt worden. Ich hingegen war alleine in der Gosse gewesen, hatte lediglich meine Schwester gehabt, nachdem unsere Eltern kaltblütig ermordet worden waren und hatte für jede noch so kleine Sache hart arbeiten und kämpfen müssen. "Verzeiht Lady Tsuyika, aber ich bin nicht im dazu Stande Euren Worten gänzlich folgen zu können. Was genau meint Ihr mit diesen?"
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BeitragThema: Re: Die Trainingshalle   Die Trainingshalle - Seite 2 Icon_minitimeMi 29 Jan 2014 - 4:26

Noch immer ein wenig in Gedanken ließ ich den Blick durch die Halle schweifen, die nun menschenleer war. Sie war groß und bis auf einige wenige Übungsgeräte für die Soldaten auch fast vollständig leer. "Shigeko-sama, verzeiht diese Frage aber sie ist nun einmal von höchster Priorität. Hättet Ihr die Güte mir mitzuteilen, ob Ihr irgendwelche Schmerzen oder ähnliches fühlt? Schließlich könnte eine solche Anstrengung Euch nach den letzteren Tagen ein wenig zu sehr belastet haben." Ich überlegte, die meisten Verletzungen die ich gehabt hatte waren gut verheilt und hatten mir bisher keine Probleme gemacht und bis auf ein leichtes Ziehen in der Seite, wo die Verletzung durch einen Dolch gewesen war, hatte ich auch keinerlei Schmerzen. "Nur ein leichtes Ziehen in der Seite, aber das ist nicht so schlimm." sagte ich mit einem kurzen Lächeln und damit Seiko nicht wieder auf die Idee geriet ich könne umkippen ging ich die paar Schritte zur Erhöhung und setzte mich. "Verzeiht Lady Tsuyika, aber ich bin nicht im dazu Stande Euren Worten gänzlich folgen zu können. Was genau meint Ihr mit diesen?" Ich überlegte einen Moment wie ich Seiko meine Worte so erklären konnte, dass sie mich nicht für vollkommen verrückt hielt, neben der Tatsache, dass sie mich sowieso schon hasste. "Ich meinte damit lediglich, dass ich seit meiner Kindheit kaum mit der Außenwelt in Berührung gekommen bin und man mir jeden Tag vorschrieb was ich zu tun und zu lassen habe und da ich nun die Freiheit habe das zu tun was auch ich möchte, ist dies hier viel wichtiger für mich als andere Angelegenheiten die meinem Stand angemessen wären. Außerdem…" Ich blickte auf den Boden vor mir. "… ist es für mich etwas Besonderes beim Kämpfen zuzusehen und es sogar selbst probieren zu dürfen. Dies war nicht mein erster Kampf, aber mit dem ersten Kampf meine ich auch nicht meinen schlechten Verteidigungsversuch an dem Abend als Ihr mir geholfen habt." Ich stoppte kurz und sah zu Seiko, hoffentlich hatte sie dies jetzt nicht irgendwie wütend gemacht. "Ich weiß nicht ob man Euch darüber in Kenntnis gesetzt hat, aber ich bin nicht unter normalen Umständen hier. Vor wenigen Wochen wurde die Domäne Tsuyika gestürzt und meine Eltern ermordet, ich befand mich zu der Zeit ebenfalls noch im Anwesen, sah wie man sie tötete." Ich atmete tief durch und verdrängte die Bilder vom Tod meiner Eltern. "Natürlich wollten die Männer auch mich töten also rannte ich weg, auf meiner Flucht wurde ich mehrmals angegriffen und verletzt, aber ich schaffte es schließlich bis hierher in die Domäne Maruyama, wo Lord Shigeru mich nach drei Tagen Flucht vor diesen Männern rettete."
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BeitragThema: Re: Die Trainingshalle   Die Trainingshalle - Seite 2 Icon_minitimeMi 29 Jan 2014 - 4:31

Ich sah schweigend zu wie Shigeko zurück zu der Erhöhung schritt und sich erneut auf dieser niederließ. "Nur ein leichtes Ziehen in der Seite, aber das ist nicht so schlimm." Nicht gut. Oh nein, gar nicht gut. Jegliche Beschwerden seitens Shigeko waren tödlich für mich und wenn ich es mir so recht überlegte, wollte ich derzeit definitiv nicht sterben. Nicht bevor ich Amoun nicht diesen Dolch abgeluchst hatte, den er damals als Wetteinsatz bezüglich Shina und Hiroshi gesetzt hatte. Dieses Ding war aber auch sowas von edel! Wo hatte er diesen nur herbekommen? "Dürfte ich mir dies kurz ansehen?" fragte ich und bemühte mich um eine möglichst freundliche Tonlage, bevor Lady Shigeko wieder das Bild des personifizierten Teufels von mir vor Augen hatte. "Es ist lediglich zu Eurer Sicherheit, nicht dass es sich doch um etwas Ernsteres handeln sollte." Schließlich begab ich mich durch eine Gewichtsverlagerung in eine etwas bequemere Position und verschränkte die Arme. "Ich meinte damit lediglich, dass ich seit meiner Kindheit kaum mit der Außenwelt in Berührung gekommen bin und man mir jeden Tag vorschrieb was ich zu tun und zu lassen habe und da ich nun die Freiheit habe das zu tun was auch ich möchte, ist dies hier viel wichtiger für mich als andere Angelegenheiten die meinem Stand angemessen wären. Außerdem ist es für mich etwas Besonderes beim Kämpfen zuzusehen und es sogar selbst probieren zu dürfen. Dies war nicht mein erster Kampf, aber mit dem ersten Kampf meine ich auch nicht meinen schlechten Verteidigungsversuch an dem Abend als Ihr mir geholfen habt." Nun, dies verstand sich ja von selbst oder? Ein Kind aus reichem Hause, wohlbehütet aufgewachsen und gänzlich nach Mamis und Daddys Wünschen erzogen. Jedoch fragte ich mich, was wohl ihr erster Kampf, abgesehen von dem Überfall in der Gosse, gewesen war, da ich mir nicht vorstellen konnte, dass Shigeko in ihrer Freizeit die Wachen ihres Anwesens plattgewalzt hatte. "Vor wenigen Wochen wurde die Domäne Tsuyika gestürzt und meine Eltern ermordet, ich befand mich zu der Zeit ebenfalls noch im Anwesen, sah wie man sie tötete. Natürlich wollten die Männer auch mich töten also rannte ich weg, auf meiner Flucht wurde ich mehrmals angegriffen und verletzt, aber ich schaffte es schließlich bis hierher in die Domäne Maruyama, wo Lord Shigeru mich nach drei Tagen Flucht vor diesen Männern rettete." Ich musste derzeit vermutlich aussehen, als wäre ich aus Stein gemeißelt, denn mein ganzer Körper zeigte nicht einmal den Ansatz einer Regung. Ach so war das also. Und ich wunderte mich wieso Shigeru so hinter der Sicherheit von Shigeko her war. Ein kurzes Grinsen schlich sich auf meine Züge. Er war ein Narr, wenn er diese Einstellung beibehalten würde, er war jetzt schon einer wenn dies tatsächlich der Grund seines Handelns war. Glaubte er jeder Person helfen zu müssen, die ihre Eltern verloren hatte, nur weil man ihn damals nicht unterstützt hatte? Welch sinnloser Gedanke. Es war nur eine Frage der Zeit bis man diese Güte ausnutzen und ihm das Messer in den Rücken rammen würde. Nicht, dass ich Shigeru nicht über alles dankbar war, dass er mir diese Möglichkeiten damals geboten hatte, doch nicht viele Menschen waren so wie ich… oder wie Shigeko. "Das tut mir sehr leid Shigeko-sama." sagte ich ehrlich und vermied es somit, dass eine erdrückende Stille entstand. "Ihr könnt von großem Glück sprechen, dass Lord Shigeru Euch auffand. Dennoch ist Eure Leistung eine solche Flucht zu vollführen wahrhaft beeindruckend. Nicht viele Frauen Eures Standes wären meiner Einschätzung nach zu so etwas fähig." In der Tat dies war erstaunlich und zudem etwas, dass mir einen herzhaften Lachanfall beschert hätte, wenn mir jemand anderes diese Geschichte erzählt hätte. Doch Lady Shigekos Worte wirkten aufrichtig, was ihr Verhalten zudem bestätigte und ich glaubte ihr, trotz meines stark ausgeprägten Misstrauens. Für einen Moment blitzten die Bilder von damals auf, als ich meine eigenen Eltern verloren hatte, auch wenn ich sehr klein gewesen war. Mein Leben und ebenso das von Shina hatte sich innerhalb weniger Minuten gänzlich umgekehrt. Wie eine Münze, deren schlechtere Seite nun ans Licht kam, alles Schöne weggewischt. Meine steinerne Fassade wies kurzzeitig ein paar schmälere Risse auf, als sich Trauer auf meine Züge legte. Erst letztens hatten ich und Shina uns über dieses Thema unterhalten, es hatte uns beiden nicht behagt und ich hatte mich nicht einmal beherrscht. "Ihr solltet jedoch nicht unterschätzen, dass der Verlust beider Eltern kein Einzelschicksal ist." sagte ich schließlich wenige Sekunden später, während meine Miene wieder so starr wie eh und je war.
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BeitragThema: Re: Die Trainingshalle   Die Trainingshalle - Seite 2 Icon_minitimeMi 29 Jan 2014 - 15:51

"Dürfte ich mir dies kurz ansehen? Es ist lediglich zu Eurer Sicherheit, nicht dass es sich doch um etwas Ernsteres handeln sollte." Ich nickte bei diesen Worten. Zwar ging es mir wieder auf die Nerven, dass ich überprüft wurde, aber ich wusste dass Seiko es tat um nicht wieder von Lord Shigeru eine Strafpredigt zu erhalten. "Natürlich." murmelte ich. Es war ja nichts, meine Seite war eigentlich wieder recht gut verheilt und auch sonst hatte ich keine Beschwerden was meine Gesundheit anging. Das Ziehen kam vermutlich lediglich von der kurzen Anstrengung, würde aber sicher nicht dafür sorgen, dass ich im nächsten Moment wieder im Staub liegen und die Augen verdrehen würde. Ich hatte mir selbst geschworen nie wieder so schwächlich zu sein, wie ich es gewesen war. Ich wollte stärker werden und ich wollte meine Eltern rächen und nicht unter ihrem Verlust gänzlich eingehen. Ich war nicht wie andere Mädchen aus reichem Hause, auch wenn Seiko mich trotz allem für eine verzogene kleine Göre hielt die nichts von der Welt kannte. Ich würde nicht mehr um meine Eltern trauern und mich selbst beweinen, weil ich nun allein auf dieser ach so grausamen Welt war, ich würde kämpfen, ich würde mich rächen und ich würde eine starke Frau werden und das kleine ängstliche Mädchen hinter mir lassen. Ich seufzte nachdem ich meine Geschichte erzählt hatte, natürlich war sie kein fesselnder Stoff für Romane und ich war mir sicher, dass es eine Lappalie im Vergleich zu dem war, was Seiko in ihrem Leben bereits erlebt und gesehen hatte. Ich war mir nicht sicher wie viele sie schon hatte sterben sehen müssen um so zu werden wie sie nun einmal war. In gewisser Weise etwas verbittert und sehr ernst. Sie nahm die Aufgaben die sie erhielt sehr wichtig und erfüllte sie. Da war ich mir mehr als sicher. Selbst wenn sie mich unfreundlich behandelt hatte, so hatte sie doch nie riskiert dass ich hätte sterben können, die Verletzung war ja meine Schuld gewesen. Ich beneidete Seiko darum wie sie lebte, nicht dass sie ständig ihr Leben riskierte, sondern dass sie über die Grausamkeit der Welt Bescheid wusste, dass sie damit leben konnte und dass sie für das kämpfte an das sie glaubte. "Das tut mir sehr leid Shigeko-sama." Ich nickte mit einem schwachen Lächeln. Allein dass ihre Worte ehrlich geklungen hatten war etwas mit dem ich zu meinen Lebzeiten nicht mehr gerechnet hatte und es freute mich auch in gewisser Weise. "Ihr könnt von großem Glück sprechen, dass Lord Shigeru Euch auffand. Dennoch ist Eure Leistung eine solche Flucht zu vollführen wahrhaft beeindruckend. Nicht viele Frauen Eures Standes wären meiner Einschätzung nach zu so etwas fähig." "Ohne Lord Shigeru wäre ich nicht mehr am Leben." sagte ich, noch immer erfüllt von purer Dankbarkeit für Shigerus Hilfe. "Dennoch war es eine selbstsüchtige Handlung, denn ich bin geflohen um mein eigenes Leben zu schützen." Ich seufzte und schüttelte dann den Kopf. Es war mir lieber nicht länger auf dieses Thema einzugehen. "Ihr solltet jedoch nicht unterschätzen, dass der Verlust beider Eltern kein Einzelschicksal ist." Ich hatte vor Seikos Worten so etwas wie Trauer in ihrem Blick wahrgenommen, doch die war so schnell verschwunden, wie sie aufgetaucht war. "Das tue ich auch nicht und ich habe Lord Shigeru auch darum gebeten mir deswegen keine Sonderbehandlung zukommen zu lassen, woran er sich allerdings nicht ganz hält." Ein kurzes bitteres Lächeln huschte über meine Züge. "Trotzdem bin ich ihm über alle Maßen dankbar."
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BeitragThema: Re: Die Trainingshalle   Die Trainingshalle - Seite 2 Icon_minitimeMi 29 Jan 2014 - 15:54

Erleichtert atmete ich auf als ich Shigekos Zustimmung hörte. "Natürlich." Eine dreistündige Diskussion mit ihr über das Thema, wieso ich bezüglich ihrer Gesundheit sichergehen wollte und mir anhören musste wieso ihr das nicht in den Kram passte hätte mir wirklich den allerletzten meiner noch vorhandenen Nerven geraubt. Ich trat ein paar Schritte nach vorne und musterte den Stoff, ob sich dort irgendwelche Spuren von einem Aufprall oder ähnliches befanden, da ich es für maßlos übertrieben hielt, das Ganze ausführlich zu untersuchen, schließlich war das die Aufgabe unseres Depps vom Dienst, nämlich Ichiro. Manchmal fragte ich mich hingegen, wer von uns beiden der größere Depp war, denn in Konkurrenz konnte ich definitiv mit ihm treten. Auch als ich meine Hand kurz auflegte und einen leichten Druck auf die Stelle ausübte geschah nichts, Shigeko zuckte nicht einmal zusammen. Zufrieden trat ich wieder ein Stück zurück. Damit war dieser Punkt abgehakt. "Ohne Lord Shigeru wäre ich nicht mehr am Leben. Dennoch war es eine selbstsüchtige Handlung, denn ich bin geflohen um mein eigenes Leben zu schützen." Ich überlegte einen Augenblick. "Nun, ich hoffe es erzürnt Euch nicht, wenn meine Meinung nicht mit der Euren übereinstimmt und ich diese äußere, doch ich schätze in Eurem Fall ist alles eine Frage der Perspektive." Ich machte eine kurze Pause und versuchte meine Gedanken halbwegs verständlich auszudrücken. "Es gibt immer mehrere Blickwinkel aus denen man eine Situation betrachten kann, völlig egal wie diese auch ist, genauso wie alles andere dieser Welt. Was einigen Freude bereitet, verletzt andere, was einige bereichert kostet andere das Leben. Das ist nur natürlich. Vielleicht solltet Ihr versuchen, Euer Handeln aus einem größeren Sichtfeld zu betrachten, anstatt Euch darauf zu fixieren, dass Euer Verhalten selbstsüchtig war." Am liebsten hätte ich mich selbst geohrfeigt, als ich meinen letzten Satz beendet hatte. Was hatte ich eben gesagt? Dass Shigeko sich auf dieses Sichtweise fixiert hatte?? Verdammt! Jetzt hatte mich dieses Mädchen in der Hand, wenn sie es wirklich wollte. Ich verbeugte mich, vielleicht war die Situation noch ein wenig zu retten, so dass ich im Ernstfall mit einer glimpflichen Strafe davonkommen würde. "Vergebt mir Shigeko-sama, es steht mir wahrlich nicht zu in solcher Weise das Wort an Euch zu richten." Ich richtete mich vorsichtig wieder auf. "Das tue ich auch nicht und ich habe Lord Shigeru auch darum gebeten mir deswegen keine Sonderbehandlung zukommen zu lassen, woran er sich allerdings nicht ganz hält. Trotzdem bin ich ihm über alle Maßen dankbar." "Das kann ich durchaus verstehen. Lord Shigeru ist ein guter Mann, vielleicht ist genau das sein Problem." Nächste Ohrfeige! Memo an mich selbst: Ich sollte mich nach dem Training nicht mehr mit Personen unterhalten, die mein Leben womöglich ruinieren könnten, wenn sie es wollten. Aber jetzt war es sowieso schon zu spät, dieses zu retten wenn der Ernstfall eingetreten war, da konnte ich wenigstens noch auf die Antwort einer mich sehr interessierenden Frage hoffen. "Ich bitte um Entschuldigung Shigeko-sama aber ich hätte eine Frage an Euch. Wieso wolltet ihr an einem Kampf wie diesem teilnehmen?"
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BeitragThema: Re: Die Trainingshalle   Die Trainingshalle - Seite 2 Icon_minitimeMi 29 Jan 2014 - 16:01

Ich hatte auf Seikos Frage schnell geantwortet um sie mit Zögern oder sonstigen Argumenten nicht wieder in Rage zu bringen, das wollte ich unter allen Umständen vermeiden. Mein Blick wanderte ebenfalls zu der Stelle meines Kimonos unter der sich die Wunde befand, doch dort war nichts zu sehen, keine Hinweise auf äußerliche Einwirkung und auch kein Blut. Der Druck den Seiko ausübte, löste zwar leichte Schmerzen aus, diese waren jedoch keinesfalls so schlimm, dass deswegen die Welt untergehen könnte. Ich würde deswegen auch kein Wort sagen, denn das Einzige was dann passieren würde war, dass ich wieder zurück ins Anwesen geschleift wurde und Ichiro möglichst schnell herbei geholt, damit er ja sicher gehen konnte, dass auch wirklich alles in Ordnung war. Ich war nicht mehr das verwundete und geistig völlig durcheinanderne Mädchen, das vor einigen Wochen diese Domäne erreicht hatte. Ich hatte den Schmerz abgelegt und ich würde sicher nicht mehr dafür sorgen, dass ich wieder als dieses gesehen wurde. "Nun, ich hoffe es erzürnt Euch nicht, wenn meine Meinung nicht mit der Euren übereinstimmt und ich diese äußere, doch ich schätze in Eurem Fall ist alles eine Frage der Perspektive. Es gibt immer mehrere Blickwinkel aus denen man eine Situation betrachten kann, völlig egal wie diese auch ist, genauso wie alles andere dieser Welt. Was einigen Freude bereitet, verletzt andere, was einige bereichert kostet andere das Leben. Das ist nur natürlich. Vielleicht solltet Ihr versuchen, Euer Handeln aus einem größeren Sichtfeld zu betrachten, anstatt Euch darauf zu fixieren, dass Euer Verhalten selbstsüchtig war." Ich überlegte einige Zeit und ließ Seikos Worte auf mich wirken. Ja, sie hatte Recht, ich hatte bisher nur den einen Blickwinkel der Sache betrachtet, aber es war schwer sich die anderen vor Augen zu rufen, vor allem wenn man selbst beteiligt und nicht außenstehend war. "Ihr habt Recht." sagte ich nach einigen Minuten. "Aber dennoch ist es schwer das Ganze aus einer anderen Perspektive zu betrachten, jedenfalls dann wenn man selbst daran beteiligt war und nicht als Außenstehender darüber urteilen kann." Am liebsten hätte ich diese Worte wieder zurückgenommen, da ich befürchtete, dass sie Seiko verärgern könnten, was keinesfalls meine Absicht gewesen war. "Vergebt mir Shigeko-sama, es steht mir wahrlich nicht zu in solcher Weise das Wort an Euch zu richten." Ich schüttelte bei ihren Worten den Kopf. "Ihr müsst nicht um Vergebung bitten, es war nichts schlechtes an Euren Worten." sagte ich und bemühte mich um ein kleines Lächeln, immer noch darauf bedacht Seiko nicht irgendwie zu verärgern. "Das kann ich durchaus verstehen. Lord Shigeru ist ein guter Mann, vielleicht ist genau das sein Problem." Ich überlegte auch auf diese Worte ein wenig. Ja in gewisser Weise hatte Seiko Recht, aber ich glaubte nicht, dass Lord Shigeru ein Mann war, der egal wem half und sich ausnutzen ließ nur um danach das Messer im Rücken zu haben. "Ich denke auch dies ist eine Sache der Perspektive. Lord Shigeru ist sehr freundlich, aber ich denke nicht, dass er unterschätzt welcher Gefahr er sich damit auch aussetzen könnte." "Ich bitte um Entschuldigung Shigeko-sama aber ich hätte eine Frage an Euch. Wieso wolltet Ihr an einem Kampf wie diesem teilnehmen?" Ich horchte bei Seikos Frage auf und stockte einen Moment. "Nun ja ich wurde mein Leben lang eingeschränkt in dem was ich tun wollte und was nicht. Ich konnte nie eigene Entscheidungen treffen. Ich wollte nie die wohlbehütete Clanerbin sein, auch wenn es vermutlich weitaus angenehmer war als sich ständig durch das Leben kämpfen zu müssen." Ich stoppte einen kurzen Moment. "Aber ich wollte schon immer wissen wie es ist zu kämpfen, ich wollte nicht immer das wehrlose kleine Mädchen sein."
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BeitragThema: Re: Die Trainingshalle   Die Trainingshalle - Seite 2 Icon_minitimeMi 29 Jan 2014 - 16:13

"Ihr habt Recht. Aber dennoch ist es schwer das Ganze aus einer anderen Perspektive zu betrachten, jedenfalls dann wenn man selbst daran beteiligt war und nicht als Außenstehender darüber urteilen kann." Ich biss mir einen Moment lang unbewusst auf die Lippe. Shigekos Worte entstammten der Wahrheit, das wusste ich vermutlich besser als die meisten Menschen dieser Welt, denn schon oft hatte ich mit diesem Problem zu kämpfen gehabt. Speziell als Kind war es schwierig gewesen Dinge von mehreren Seiten aus zu betrachten, doch es war nötig gewesen um zu überleben, weshalb ich dies heute vermutlich noch immer sehr häufig tat. "Nun." erhob ich schließlich wieder meine Stimme. "Damit habt Ihr in keinster Weise unrecht, doch vermutlich ist genau dies die Herausforderung, der wir uns zu stellen haben. Erst wenn wir zu der Einsicht gelangen eine Situation objektiv aus einem anderen Blickwinkel zu sehen erhalten wir die Möglichkeit neue Wege zu entdecken und eventuelle Lösungen zu finden. Dies ist unser Lohn, weiter nichts." Ich machte eine Pause und betrachtete den Boden der Halle. Das war das Leben. Betrachtete man es aus dem falschen Blickwinkel so konnte es bereits in der nächsten Sekunde für immer verloren sein. Schwächlich und zugleich ungeschützt, schön und zugleich vergänglich. "Fixieren wir uns auf etwas, so rennen wir nur in das Verderben, da wir unser Ziel krampfhaft auf diesem Wege zu erreichen versuchen." Ich hob den Kopf und blickte mich in der Halle um. Bei Kriegsstrategien war es das Gleiche. Man musste alles von oben herab betrachten, sich in jede der feindlichen Parteien hineinversetzen, ihre Gedanken, ihr Handeln und alles andere versuchen vorherzusehen, sich die noch so absurdesten Einfälle durch den Kopf gehen lassen. Nur dann bekam man die Möglichkeit seine eigenen Strategien so zu kreieren, dass sie gegen die Pläne des Feindes siegen konnten und man sein Leben behielt. "Ich denke auch dies ist eine Sache der Perspektive. Lord Shigeru ist sehr freundlich, aber ich denke nicht, dass er unterschätzt welcher Gefahr er sich damit auch aussetzen könnte." Einen Moment lang dachte ich über diese Worte nach, ehe ich eine Antwort formulierte. "Damit habt Ihr sicherlich Recht, auch Lord Shigerus Verhalten lässt sich auf viele Varianten interpretieren. Dennoch fällt es mir manchmal schwer seinen Gedanken folgen zu können oder diesen vollends zu vertrauen." Ich ersparte es mir den Kopf zu schütteln. Natürlich wäre ich für Shigeru ohne zu Zögern in den Tod gerannt und dies nicht nur wegen all meiner Schuldgefühle, sondern weil er neben Shinji und Shina eine der wenigen Personen war, die ich überhaupt noch hatte. Doch in gewissen Situationen erschien mir sein Verhalten einfach nur wahnsinnig, so dass ich glaubte, dass er alle einschließlich mir ins Verderben stürzen wollte, was letztendlich jedoch nicht geschehen war. "Nun ja ich wurde mein Leben lang eingeschränkt in dem was ich tun wollte und was nicht. Ich konnte nie eigene Entscheidungen treffen. Ich wollte nie die wohlbehütete Clanerbin sein, auch wenn es vermutlich weitaus angenehmer war als sich ständig durch das Leben kämpfen zu müssen. Aber ich wollte schon immer wissen wie es ist zu kämpfen, ich wollte nicht immer das wehrlose kleine Mädchen sein." Zum Glück besaß ich meine Maske, sonst hätte ich nun vermutlich mehrmals geblinzelt und wie ein Fisch auf dem Trockenen dreingeschaut oder begonnen mich halbtot zu lachen! Dieses Mädchen interessierte sich… an Kämpfen? Wo waren die wohlbehüteten Tischdeckchenmacherinnen geblieben? Ich konnte ja verstehen, dass einem das eingeschränkte Leben auf die Nerven gehen konnte, aber es gab auch Möglichkeiten Clanerbin zu sein, ohne sich an jene halten zu müssen. Und ausgerechnet Shigeko wollte keine Clanerbin sein, wo es sich hunderte von einfältigen Frauen so sehr wünschten und dafür töten würden? Ich schüttelte kaum merklich den Kopf. Ich war wirklich niemand gesundes, denn das Idealbild einer Frau war bei mir gänzlich abhanden gekommen. "Das heißt, Ihr interessiert Euch für das Kämpfen?" Ich kicherte leise. "Das ist ja wirklich amüsant, einer Frau wie Euch bin ich wirklich selten begegnet. Die meisten Frauen verabscheuen das Kämpfen und den Gedanken es zu lernen noch um vieles mehr. Aber ich schätze bei zweiterem Punkt ergeht es Euch gleich, nicht wahr?"
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BeitragThema: Re: Die Trainingshalle   Die Trainingshalle - Seite 2 Icon_minitimeMi 29 Jan 2014 - 16:24

"Nun. Damit habt Ihr in keinster Weise unrecht, doch vermutlich ist genau dies die Herausforderung, der wir uns zu stellen haben. Erst wenn wir zu der Einsicht gelangen eine Situation objektiv aus einem anderen Blickwinkel zu sehen erhalten wir die Möglichkeit neue Wege zu entdecken und eventuelle Lösungen zu finden. Dies ist unser Lohn, weiter nichts." Ich wusste nicht genau woher das Gefühl kam, aber dennoch glaubte ich ihre Worte kamen nicht bloß von dem was die Leute sagten, sondern aus eigener Erfahrung. Ich zweifelte nicht daran, dass Seiko viel in ihrem Leben durchgemacht hatte, aber es gehörte viel dazu um so reden zu können. Ich konnte mir bisher nicht vorstellen wie es war den Mord an meinen Eltern und meine Flucht aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Ich fühlte mich noch immer schuldig, bezweifelte zwar dass ich irgendwas hätte tun könne, aber dennoch quälten mich die Gedanken dass möglicherweise die Chance dazu bestanden haben könnte. Ich fühlte mich feige und nutzlos, nicht würdig als Clanerbin von Tsuyika, welche ich ja auch nicht mehr war. Ein Mann hätte gekämpft, hätte den Tod der Eltern nicht einfach so hingenommen und wäre geflüchtet, nein er hätte sie gerächt und wäre in Ehre gestorben. Aber wenn ich jetzt starb, so würde ich schwächlich sterben, als Feigling der geflohen war und sich versteckt hatte. Es schnürte mir bei diesem Gedanken wahrhaft die Kehle zu. Ich wollte so nicht sterben, wollte meine Eltern nicht in Vergessenheit ziehen und ihren Ruf somit bis in alle Ewigkeit schädigen. Sie waren zu gut gewesen um dies zu verdienen. Wieder kam das Gefühl der Leere in mir auf. Auch wenn ich nicht so viel mit ihnen zu tun hatte und meine Kindermädchen und spätere Lehrerinnen in Benehmen mich immer wieder ermahnt hatten sie nicht zu stören, so hatte ich sie doch über alle Maßen geliebt und verehrt. Sie waren mein Vorbild gewesen, dem ich nacheiferte, in dem Wunsch einmal so gütig und stolz zu werden wie sie es waren und nun waren sie nicht mehr da und die Leere die ich fühlte war nicht zu füllen. "Ihr habt Recht, aber ich glaube ich kann es einfach noch nicht aus einer anderen Perspektive sehen." "Fixieren wir uns auf etwas, so rennen wir nur in das Verderben, da wir unser Ziel krampfhaft auf diesem Wege zu erreichen versuchen." Und wieder hatte sie Recht. Es brachte nichts sich auf eine Sache zu fixieren, damit kam man niemals ans Ziel. Das war so als versuchte man mit einer Flasche Wasser die Sahara zu bezwingen, so etwas war schlichtweg unmöglich. Aber das versuchte ich auch gar nicht, eben weil ich wusste wie ausweglos dies war. "Damit habt Ihr sicherlich Recht, auch Lord Shigerus Verhalten lässt sich auf viele Varianten interpretieren. Dennoch fällt es mir manchmal schwer seinen Gedanken folgen zu können oder diesen vollends zu vertrauen." Ich musste für einen Moment bei ihren Worten lächeln. "Das ist wohl wahr, aber ich denke Ihr sprecht aus weitaus mehr Erfahrung als ich, deswegen kann ich auch nur bloße Vermutungen anstellen." Das stimmte, denn immerhin kannte ich Lord Shigeru kaum. Er hatte mir das Leben gerettet und mir Unterschlupf und Schutz gewährt, aber dennoch war ich bisher nicht sonderlich viel mit ihm in Kontakt gekommen. Zu Anfang war er auf einer wichtigen Reise unterwegs gewesen und auch nun beschäftigten ihn mit Sicherheit weitaus wichtigere Dinge als mich. Es stand mir eigentlich überhaupt nicht zu über sein Verhalten zu urteilen, vor allem da ich nur sein bescheidener Gast war und Schuldgefühle stiegen in mir auf. Wie konnte ich überhaupt so dreist sein? Hatte ich denn überhaupt keine Manieren mehr? "Das heißt, Ihr interessiert euch für das Kämpfen? Das ist ja wirklich amüsant, einer Frau wie ihnen bin ich wirklich selten begegnet. Die meisten Frauen verabscheuen das Kämpfen und den Gedanken es zu lernen noch um vieles mehr. Aber ich schätze bei zweiterem Punkt ergeht es euch gleich, nicht wahr?" "Natürlich verabscheuen die reichen Damen der Oberschicht das Kämpfen, sie könnten sich ja einen Fingernagel abbrechen." murmelte ich vor mich hin und hoffte dass es Seiko nicht gehört hatte. "Mir geht es dabei keineswegs gleich, ich habe kein Problem damit zu lernen und ich würde es nur zu gern, aber als Frau und Clanerbin war es mir immer untersagt." sagte ich diesmal etwas lauter. Hätte ich meinen Eltern gegenüber die Bitte gestellt das Kämpfen erlernen zu dürfen, so hätten sie mich vermutlich sofort in meinem Zimmer eingeschlossen und erst wieder herausgelassen wenn ich wieder zur Vernunft gekommen war. Ich seufzte, diese Reaktion war nicht einmal übertrieben erdacht.
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BeitragThema: Re: Die Trainingshalle   Die Trainingshalle - Seite 2 Icon_minitimeMi 29 Jan 2014 - 16:27

"Ihr habt Recht, aber ich glaube ich kann es einfach noch nicht aus einer anderen Perspektive sehen." Aha, noch nicht also. Naja das war ja eigentlich nicht mein Problem, zumindest derzeit nicht. Wenn dieses Mädchen jedoch ihre Pläne verwirklichen wollte so war es höchste Zeit dies zu lernen, bevor es zu spät war. Die Uhr tickte während die Zeit davonzog, erbarmungslos und unaufhaltbar. Man konnte vieles bekämpfen, es verleugnen oder umgehen, aber die Zeit war von all diesen Dingen ausgenommen. Nichts und niemand konnte sie auf irgendeine Art und Weise aufhalten oder verändern. Wäre sie ein Gegenstand, der einem Herrscher dienen könnte, so läge ihm die Welt mit Sicherheit zu Füßen, jedes einzelne Lebewesen ihm gegenüber völlig schutzlos ausgeliefert. Die einzige Möglichkeit wäre es diese Person zu töten, so dass ihr diese Macht entrissen würde. Aber wäre das die Lösung? Würden die anderen der Habgier widerstehen und all dies auf ewig ruhen lassen? Nein, das würden sie nicht. Das Streben nach Macht und Anerkennung war schon immer vorhanden und würde niemals verschwinden, das war nur natürlich. Es würde immer eine Person geben die der Versuchung nicht standhalten und diesen Teufelskreis erneut beginnen würde. Das war das Leben. "Das ist wohl wahr, aber ich denke Ihr sprecht aus weitaus mehr Erfahrung als ich, deswegen kann ich auch nur bloße Vermutungen anstellen." Die Worte rissen mich aus meinen ungewöhnlichen Gedanken und ich brauchte einige Sekunden bis ich das Gesagte überhaupt realisieren konnte. "Vermutlich." sagte ich schließlich. "Aber vielleicht ist es auch besser nur zu vermuten anstatt zu wissen. Wissen beeinflusst eine Person ob dies nun gewollt oder ungewollt ist. Es ist nur sehr schwer dies abzulegen, nahezu unmöglich." In gewisser Weise konnte man Shigeko in diesem Punkt beneiden. Sie hatte eine völlig andere Sichtweise bezüglich Shigeru und nahm ihn gänzlich anders wahr. "Mir geht es dabei keineswegs gleich, ich habe kein Problem damit zu lernen und ich würde es nur zu gern, aber als Frau und Clanerbin war es mir immer untersagt." Ein Grinsen schlich sich während Shigekos Worten auf meinen Gesicht, ehe ich auch kurz bevor sie ihren Satz beendete kurzzeitig anfing zu lachen. Diese Frau wollte kämpfen? Sie? Wollten mich heute alle verarschen? Die Comedy-Falle oder so? Es wäre ein Wunder wenn sie ein Schwert richtig halten könnte und Personen nicht durch Zufall tötete. Allein die Vorstellung dieser Frau in einer Uniform, geschweige denn einer Rüstung mit Gegenständen wie meiner Schwertlanze und dem dazugehörigen Schild ließ kurzzeitig auflachen. Und das bei mir!! Nun gut, ich war die Einzige, die diese Waffen überhaupt verwenden konnte, da normale Personen nicht einmal das volle Potenzial des 'Schwertes' entfalten könnten, aber dennoch… Ich riss mich schnell wieder zusammen. "Verzeiht mir Shigeko-sama, auch wenn ich Euch am heutigen Abend schon so oft darum bat und mein Verhalten an jenem gänzlich unangebracht ist. Eure Worte haben mich lediglich an eine amüsante Situation erinnert." War ich nicht unsagbar gut im Lügen und im spontanen Kreieren von Ausreden? Doch ich war es ansonsten wäre ich längst tot. "Es ist wahrhaft erstaunlich einen Wunsch von einer Dame wie Euch zu hören. Doch so leid es mir tut, ich schätze, dass wir uns demnächst zu Lord Shigerus Anwesen zurückbegeben sollten, er bat mich am heutigen Morgen darum dies zu tun, um Euch gegen Abend kurzzeitig aufsuchen zu können. Wäre Euch dies genehm?"
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BeitragThema: Re: Die Trainingshalle   Die Trainingshalle - Seite 2 Icon_minitimeMi 29 Jan 2014 - 16:39

Ich überlegte noch eine Weile. Es war schwer den Tod meiner Eltern nicht bloß aus meiner Sichtweise zu betrachten, sondern andere Blickwinkel zu zulassen und sich auf neue Ansichtsweisen einzustellen. Ich wusste nicht wie viel Zeit ich brauchen würde um zu einer anderen Einsicht zu gelangen, aber ich wusste dass es mir irgendwann gelingen würde. Es war wichtig für mich und auch für die Zukunft, dass ich Dinge nicht bloß immer nur so sah wie ich es gern hätte oder wie ich sie erlebt hatte. Es war wie Seiko es sagte, würde ich mich auf eine Sichtweise festlegen, so würde ich niemals etwas anderes sehen und mich verrennen. Die Sichtweisen der anderen wären mir vollkommen fremd, ich hätte keine Chance Dinge anders zu sehen und einen Nutzen in etwas zu erkennen, den ich vorher überhaupt nicht bemerkt hatte. Es war wie mit einer Sichtweise im Kampf. Sah man nur das was vor einem lag, so würde man zwar alle Gegner die einem gegenüber standen schnell erledigen können, doch die Gegner, die von den Seiten herbei geströmt kamen oder von hinterrücks angriffen, würde man nicht bemerken und dann wäre es ein leichtes für sie einen zu erledigen. Ich seufzte auf, es tat mir nicht gut wenn ich so viel darüber nachdachte, ich wollte mich nicht unbedingt gern mit dem Tod meiner Eltern beschäftigen, es machte mich noch immer traurig und sowohl Schuldgefühle als auch die innere Leere meldeten sich dann wieder. "Vermutlich. Aber vielleicht ist es auch besser nur zu vermuten anstatt zu wissen. Wissen beeinflusst eine Person ob dies nun gewollt oder ungewollt ist. Es ist nur sehr schwer dies abzulegen, nahezu unmöglich." Ich nickte bei diesen Worten, wie so oft in diesem Gespräch hatte sie auch hier wieder Recht. "Ja, vermutlich sollte ich dankbar sein für meine Unwissenheit." Ich versuchte in klägliches Lächeln, dennoch kam ich mir schlecht vor, weil ich über Lord Shigeru geurteilt hatte. Es war eine Dreistigkeit die ich mir eigentlich nicht hätte erlauben dürfen, etwas das mir nicht zustand und für das ich große Probleme bekommen könnte. Somit hatte Seiko etwas gegen mich in der Hand und wenn ich sie das nächste Mal erzürnte konnte ich vermutlich damit rechnen, dass sie diese Karte ausspielte. Somit wäre mein Spiel vorerst geblockt, ich müsste Karten aufnehmen und mein Blatt würde sich somit zum Schlechten wenden. Jedoch gingen diese Gedanken sofort verloren als ich hörte wie Seiko in herzhaftes Lachen ausbrach. Na super, Shigeko die Lachnummer war anscheinend mal wieder angesagt. Hatte sie wirklich so wenig Respekt oder wieso fing sie ungeniert an so loszulachen? "Verzeiht mir Shigeko-sama, auch wenn ich Euch am heutigen Abend schon so oft darum bat und mein Verhalten an jenem gänzlich unangebracht ist. Eure Worte haben mich lediglich an eine amüsante Situation erinnert." Ich zwang mich die Augenbrauen nicht zusammen zu ziehen und nickte bloß. Natürlich, diese, wenn auch noch so perfekte Lüge, kaufte ich Seiko aber zufällig nicht ab. "Es ist wahrhaft erstaunlich einen Wunsch von einer Dame wie Euch zu hören. Doch so leid es mir tut, ich schätze, dass wir uns demnächst zu Lord Shigerus Anwesen zurückbegeben sollten, er bat mich am heutigen Morgen darum dies zu tun, um Euch gegen Abend kurzzeitig aufsuchen zu können. Wäre Euch dies genehm?" "Natürlich." Ich verbeugte mich leicht vor Seiko. "Ich danke Euch vielmals, dass Ihr mir die Gelegenheit gegeben habt, mich wenigstens ein bisschen in das Training einzubringen." Mit diesen Worten machten wir uns zurück auf den Weg zum Anwesen. Dort trennte sich unsere Wege und ich machte mich, nachdem ich mich versichert hatte, dass ich nicht aussah wie von einer Herde Nashörner überrannt, auf den Weg zu Lord Shigeru in das Teehaus, außerhalb des Anwesens.

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