Inuyasha Legends


 
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 Die Gemächer von Shigeko

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BeitragThema: Die Gemächer von Shigeko   Die Gemächer von Shigeko Icon_minitimeSo 28 Apr 2013 - 0:45

Die Gemächer von Shigeko


Die Gemächer von Shigeko sind mehr ein Gastquartier, allerdings sehr kunstvoll hergerichtet und einer Dame sehr wohl angepasst. Sie befinden sich in dem Teil des Schlosses, wo sowohl Gäste als auch etwas abseits die weiblichen Bediensteten ihr Quartier beziehen. Der Raum ist durch die Trennwände zwar nicht gerade hell, werden diese jedoch entfernt ist es ein sehr schöner und offener Ort um dort zu verweilen oder die Nacht zu verbringen.
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BeitragThema: Re: Die Gemächer von Shigeko   Die Gemächer von Shigeko Icon_minitimeSa 25 Jan 2014 - 23:10


Mit schnellen Schritten lief ich voran und öffnete die Tür von Shigeko-samas Gemach, damit Lord Shigeru und Ichiro eintreten konnten. Voller Vorsicht legte Shigeru Lady Tsuyika auf die weichen Decken des Bettes und deckte sie zu. Ein wenig unruhig trat ich von dem einen Fuß auf den anderen und geriet dabei sogar kurz ins Wanken, da mein Absatz zur Seite knickte. Blieb mir heute denn nichts erspart? Das Adrenalin schoss einen Moment wegen des Schreckens durch meinen Körper, doch ich beruhigte mich sogleich wieder. Shigeru hatte dies nur mit einem kurzen, bösartigen Seitenblick registriert, was mir ehrlich gesagt herzlich egal war. Woher hätte ich denn nun bitte wissen sollen, dass dieses Mädchen so empfindlich war und bereits ein paar kleinere, meiner Meinung nach lächerliche Verletzungen aufwies? Ich verschränkte die Arme und drängte den kläglichen Versuch meines Gewissens zurück. Ich war zwar nicht stolz darauf, dass Lady Shigeko ohnmächtig geworden war, doch dies war immerhin nicht meine Schuld. Schließlich bat Ichiro uns das Gemach zu verlassen, was eindeutig auch in meinem Sinne war, weshalb ich sogleich zur Tür schritt um durch den Garten schnellstmöglich aus diesem Bereich des Schlosses zu gelangen. Shigerus kurzzeitige Proteste wurden ebenfalls mit einem strengen Blick des Arztes unterbunden, woraufhin dieser mir folgte. Schließlich schob er die Tür des Gemaches zu während ich von der Veranda trat und bereits den Garten durchqueren wollte. Es war ein schöner Garten, wahrscheinlich aufgrund dessen, dass die Frauen hier einen Großteil ihrer Freizeit verbrachten. Es gab eine schöne, verhältnismäßig große Wiese, auf der vereinzelt ein paar Kirschblütenbäume standen. Links, in der unteren Hälfte befand sich ein Teich, auf dem einige Seerosen schwammen, deren weiße Blüten man schwach in der Dunkelheit erkennen konnte. Daneben befand sich ein großer Baum, der wie ein gigantischer Bonsai aussah und den Teich teilweise überdeckte. Ich lief weiter als ich Shigerus Stimme hinter mir wahrnahm. "Seiko?" fragte er völlig ruhig, doch ich ahnte Böses. Ich hörte wie er auf die Wiese trat und seine Schritte welche näher und näher und noch näher kamen. "Dürfte ich wissen wieso du dich heute völlig unangebracht verhältst und das Leben anderer in Gefahr bringst, nur weil du schlechte Laune hast?" Seine Augen waren verengt und seine Stimme klang erzürnt, doch ich ließ mich nicht einschüchtern. Nicht schon wieder. Er hatte meinen Tag gänzlich ruiniert, meine Planung zusammen mit seiner kleinen Freundin zerstört und erwartete jetzt ernsthaft, dass ich auf Knien um Verzeihung flehte? Das konnte er ja mal sowas von knicken! Ich richtete mich zu meiner vollen Größe auf und tippte mit dem Zeigefinger gegen seine Brust. "Jetzt hör aber mal gut zu, mir reicht es langsam. Du und die ach so tolle Lady Tsuyika, ihr beide habt meine Planung gänzlich zerstört und alles durcheinander gebracht! Außerdem würde diese kleine Göre längst tot in der Gosse liegen, wenn ich nicht rechtzeitig eingegriffen hätte. Was weiß ich wieso du so auf sie und ihr Wohlergehen fixiert bist, aber ich spiel hier nicht den Babysitter für so ein kleines, einfältiges Balg, schmink dir das lieber ganz schnell ab." Wieder nahmen meine Augen eine rötliche Färbung an, aber das war mir im Moment herzlich egal. "Du hast wohl keine Ahnung, wer und wie dieses Mädchen ist oder? Nur weil sie nicht in dein Schema passt musst du sie noch lange nicht in Gefahr bringen und ihr Leben aufs Spiel setzen. Völlig egal was du gegen sie hast, wenn so etwas nochmal vorfällt ist dein Kopf das Letzte, was auf deinen Schultern sitzt. Du wirst dich kein weiteres Mal so verhalten. Sei es nun deines Ranges oder meines Willens wegen. Du hast dich diesem zu fügen, unterschätze nicht, dass du letztendlich immer noch unter mir stehst und ich es war, der dich damals aus deiner erbärmlichen Lage befreit hat und dir einen Ausweg bot. Wenn du dich damit nicht abfinden kannst, so hast du hier nichts mehr zu suchen und kannst zurück in die Gosse gehen. Du hättest dich um sie kümmern müssen, aber nein stattdessen musstest du wie immer deinen Sturkopf durchsetzen. Es ist allein deine Schuld, dass sie nun erneut von Ichiro behandelt werden muss!" Ich verengte die Augen. Das war ein Tabuthema. Völlig egal, wer Shigeru war, das ließ ich mir nicht bieten. "Schön, dann schickt mich doch zurück oh großzügiger Lord Maruyama. Es ist mir vollkommen egal, zu wem diese Frau gehört, Fakt ist das ich für kleine Nervensägen wie sie weder die nötige Zeit noch Geduld habe. Und nur weil sie nicht in der Lage ist sich zu verteidigen und wegen ein paar kleinen Kratzern sofort umkippt, fang ich noch lange nicht an Ewigkeiten um Vergebung zu betteln und nach der Pfeife anderer zu tanzen, so wie du das gerne hättest!"
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BeitragThema: Re: Die Gemächer von Shigeko   Die Gemächer von Shigeko Icon_minitimeSa 25 Jan 2014 - 23:14


Ichiro

Lord Shigeru hatte die bewusstlose Lady Shigeko in ihre Gemächer gebracht und auf meinen Wunsch hin waren sowohl er als auch Seiko aus dem Zimmer verschwunden, auch wenn Shigeru noch eine Weile protestiert hatte. Ich begutachtet noch einmal die Wunde an Shigekos Seite, vermutlich durch einen Dolch zugefügt, allerdings sah es ganz so aus als würde bereits eine Entzündung entstehen. Zum Glück hatte ich das nötige dabei um die Wunde ordnungsgemäß zu versorgen. Ich trug eine entzündungshemmende Paste auf die Wunde auf und legte schließlich einen leichten Verband darüber, damit die Wunde trotz allem noch atmen konnte und die Entzündung sich nicht durch die Wärmebildung schneller vergrößern konnte. Jedoch zuckte die zwar bewusstlose, aber anscheinend trotzdem noch etwas mitbekommende Shigeko unter der Berührung zusammen. Das gefiel mir nicht. Normalerweise bemerkten Bewusstlose es nicht mehr wenn ihre Wunden versorgt wurden, dann lag wohl doch schon eine Entzündung vor. Am besten wäre es wohl wenn ich ihr einen schmerzlindernden und reinigenden Tee einflößen würde. Denn wenn die Entzündung bis zu dem Zeitpunkt an dem Lady Shigeko aufwachte noch weiter voran schreiten würde, so könnte das böse Folgen für sie haben. Die Blutergüsse an den Unterarmen waren zwar recht groß, aber würden nach ein paar Tagen vollkommen verschwunden sein und die Kratzer in ihrem Gesicht würden auch keine Spuren hinterlassen und schnell verheilen. Diese hatte ich bereits mit einer desinfektiösen Salbe behandelt und ein Stück Verband darüber befestigt. Ich begutachtete ihren Zustand noch eine Weile, sowohl Puls als auch Atmung blieben gleichmäßig und verrieten keine Besonderheiten. Jedoch störte mich das plötzlich lauter werdende Gespräch von Shigeru und Seiko. Es ging soweit dass die beiden sich anschrien und dass Lady Shigeko unter dieser Lautstärke nicht genesen würde, war so gut wie klar. Ein schweres Atmen von ihrer Seite machte dies noch offensichtlicher. Ich stand vorsichtig auf und öffnete die Tür. Die beiden Streithähne standen sich gegenüber und waren wohl kurz davor aufeinander loszugehen. "Wenn ihr beiden nicht sofort leiser seid dann könnte ihr euch gleich darauf vorbereiten an der Verschlechterung von Lady Shigekos Zustand schuld zu sein." sagte ich in ärgerlichem Ton. "Shigeru." Ich winkte ihn zu mir hinüber. "Die Wunde an Lady Shigekos Seite ist anscheinend bereits entzündet. Es bedarf daher einer nächtlichen Überwachung, denn wenn sich die Entzündung weiter ausbreitet, kann das zu einer erheblichen Verschlechterung ihres Zustandes und schlimmstenfalls zu ihrem Tod durch eine Blutvergiftung führen." sagte ich. "Ich werde ihr jetzt noch einen Tee bringen, der schmerzlindernd und reinigend wirkt, aber es muss überprüft werden wie sich ihr Zustand über die Nacht verhält, mindestens stündlich."

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BeitragThema: Re: Die Gemächer von Shigeko   Die Gemächer von Shigeko Icon_minitimeSa 25 Jan 2014 - 23:37

"Jetzt hör aber mal gut zu, mir reicht es langsam. Du und die ach so tolle Lady Tsuyika, ihr beide habt meine Planung gänzlich zerstört und alles durcheinander gebracht! Außerdem würde diese kleine Göre längst tot in der Gosse liegen, wenn ich nicht rechtzeitig eingegriffen hätte. Was weiß ich wieso du so auf sie und ihr Wohlergehen fixiert bist, aber ich spiel hier nicht den Babysitter für so ein kleines, einfältiges Balg, schmink dir das lieber ganz schnell ab. …Schön, dann schickt mich doch zurück oh großzügiger Lord Maruyama. Es ist mir vollkommen egal, zu wem diese Frau gehört, Fakt ist das ich für kleine Nervensägen wie sie weder die nötige Zeit noch Geduld habe. Und nur weil sie nicht in der Lage ist sich zu verteidigen und wegen ein paar kleinen Kratzern sofort umkippt, fang ich noch lange nicht an Ewigkeiten um Vergebung zu betteln und nach der Pfeife anderer zu tanzen, so wie du das gerne hättest!" Seikos Worte ließen mich systematisch immer wütender werden und ich spreizte meine Klauen. Wo lag denn bitte ihr Problem?? Anstatt sich zu entschuldigen, weil sie heute gänzlich versagt hatte ging sie stattdessen an die Decke. Auch wenn es nicht ihre Schuld war, dass Lady Tsuyika in die Stadt gelangt war, so hatte sie maßgeblich zu deren jetzigem Zustand beigetragen. Nun musste sie erneut von Ichiro behandelt werden, nur weil das Fräulein Sugimura gemeint hatte, sich nicht mit dem körperlichen Zustands unseres Gastes abgeben zu müssen! Dies war sehr wohl ihre Aufgabe, völlig egal wie sehr sie die Person auch verabscheute. Vor allem da Lady Shigeko ausdrücklich unter meinem Schutz stand, was Seiko inzwischen genau wissen musste, hatte ihr Wohlergehen höchste Priorität. Da waren keine Zeit für die Launen und die Starrsinnigkeit einer Vizeadmiralin, völlig egal ob sie nun eine enge Freundin von mir war oder nicht. Zudem verärgerten mich ihre Worte bezüglich Lady Shigeko noch mehr. Erkannte sie denn nicht wie bedeutend und eindrucksvoll zugleich diese Frau war? Nein anscheinend nicht. Sie sah lediglich ein Kind. Eine Person die ihr zwischen den Füßen herumrannte und gänzlich unnütz war. Dennoch war Lady Shigeko Seiko in einigen Bereichen um ein gutes Stück überlegen, auch wenn der kämpferische und taktische Bereich davon nicht betroffen war. Seikos Naivität und ihr Starrsinn brachten mich beinahe zur Weißglut, weshalb die Lautstärke in meiner Stimme zunahm, doch gerade als ich etwas erwidern wollte, erschien Ichiro an der Tür. "Wenn ihr beiden nicht sofort leiser seid dann könnte ihr euch gleich darauf vorbereiten an der Verschlechterung von Lady Shigekos Zustand schuld zu sein." Meine Augen weiteten sich einen kurzen Moment, ehe ich meinen Blick auf Seiko richtete und sie versuchte damit umzubringen. Dass sie diesen jedoch erwiderte war mir völlig egal, da Ichiro mich zu sich bat. "Shigeru." Mit ein paar Schritten stand ich vor ihm, woraufhin er mich über Shigekos Zustand informierte. "Die Wunde an Lady Shigekos Seite ist anscheinend bereits entzündet. Es bedarf daher einer nächtlichen Überwachung, denn wenn sich die Entzündung weiter ausbreitet, kann das zu einer erheblichen Verschlechterung ihres Zustandes und schlimmstenfalls zu ihrem Tod durch eine Blutvergiftung führen." Je mehr ich davon hörte, umso mehr spannte sich mein Körper an. Zugleich wuchs die Angst um Shigeko enorm. "Ich werde ihr jetzt noch einen Tee bringen, der schmerzlindernd und reinigend wirkt, aber es muss überprüft werden wie sich ihr Zustand über die Nacht verhält, mindestens stündlich." Schließlich brauchte ich nachdem Ichiro seine Erklärung beendet hatte erstmals ein paar Sekunden um meine Stimme zurückzuerlangen. "Wie lange wird es dauern bis Shigeko-san sich erholt haben wird?" fragte ich mit einem leicht besorgten Ton in der Stimme. "Ist es zudem möglich den Heilungsprozess zu unterstützen, damit eine Blutvergiftung unterbunden werden kann? Und falls dies doch eintreten sollte, so würde ich gerne wissen, welche Folgen dies mit sich bringen könnte." Ich blickte Ichiro noch einen Moment lang eindringlich an, drehte jedoch dann den Kopf um zu Seiko zu blicken, welche völlig entspannt die Ruhe selbst mit verschränkten Armen in den schwarzen Nachthimmel sah und so tat als überhaupt nichts wäre. Auch wenn ich niemals eine Frau verletzen würde so musste ich mich in diesem Moment sehr beherrschen um ihr nicht irgendetwas an den Kopf zu werfen. "Bist du nun zufrieden? Sollte Lady Shigeko irgendwelchen Folgeschäden unterliegen, werde ich dich zur Rechenschaft ziehen." zischte ich beinahe. Seiko wandte den Blick von dem Himmel ab und sah mich, noch immer völlig entspannt, an ehe sie das Wort ergriff. "Ich wünsche gutes Gelingen." sagte sie mit beiläufiger Stimme und blickte wieder in den Sternenhimmel. Das war zu viel. Wütend rauschte ich zu ihr hinüber. "Was bildest du dir eigentlich ein. Hast du Shigeko gegenüber denn gar kein schlechtes Gewissen? Es ist deine Schuld dass sie nun…" Ich deutete mit der Hand auf das Gemach. "… so daliegt und zu leiden hat. Kapierst du das eigentlich nicht? Zudem ist sie dir und deinem heutigen Verhalten um Meilen überlegen, da wenn überhaupt du die verzogene Göre bist, als welche du sie immer bezeichnest!" Normal konnte mich nichts aus der Ruhe bringen, aber alle Achtung, Seiko hatte dies tatsächlich geschafft!
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BeitragThema: Re: Die Gemächer von Shigeko   Die Gemächer von Shigeko Icon_minitimeSo 26 Jan 2014 - 1:03

"Bist du nun zufrieden? Sollte Lady Shigeko irgendwelchen Folgeschäden unterliegen, werde ich dich zur Rechenschaft ziehen. Was bildest du dir eigentlich ein. Hast du Shigeko gegenüber denn gar kein schlechtes Gewissen? Es ist deine Schuld dass sie nun so daliegt und zu leiden hat. Kapierst du das eigentlich nicht? Zudem ist sie dir und deinem heutigen Verhalten um Meilen überlegen, da wenn überhaupt du die verzogene Göre bist, als welche du sie immer bezeichnest!" Erste Reaktion: Todesblick. Hätte ich einen Dolch gehabt, so hätte ich ihn Shigeru spätestens jetzt irgendwo hinein gerammt aber bedauerlicherweise trug ich keinen bei mir. Und mein Schwert war mir dafür wirklich zu schade. Es war mein größtes Heiligtum und wurde nicht wegen einer solch lächerlichen Debatte verwendet. Shigeru hingegen funkelte mich nicht weniger wütend an, was mir jedoch herzlich egal war. Auch wenn er nie aus der Ruhe geriet und wie ich nur selten die Fassung verlor, so ließ ich mich dennoch nicht von seinem Auftritt einschüchtern. "Ach wirklich?" fragte ich zischend. "Was kann ich dafür das dein ach so kleines Sorgenkind nicht mal ein paar Kratzern standhält und stattdessen sofort ohnmächtig wird? Schon mal dran gedacht was ich leisten muss? Täglich?? Ich glaube es hackt mein Lieber! Wie es scheint haben dir diese zwei Wochen nicht gut getan, du bist schon genau wie deine von dir angeblich so verhassten Onkel, egoistisch, starrsinnig und einfach nur darauf bedacht, dass alles auf Kommando nach deiner Pfeife tanzt. Das Einzige was jetzt noch fehlt ist die Machtgier." Okay, es war gemein. Diese Karte ausspielen zu müssen, erfreute mich nicht gerade aber ich fand, dass ich damit Recht hatte. Zudem waren seine Methoden dieses Gespräch fortzuführen nicht weniger freundlich. "Und außerdem, wenn ich hier halbtot liegen würde, würde sich vermutlich keiner umdrehen und sich um mich sorgen, so beim Sterben und allem. Ist ja uninteressant. Das Einzige was mir dann blühen würde, wäre eine Strafpredigt weil ich ja das Gras plattdrücken würde." Ich schrie beinahe und hatte beide Hände zu Fäusten geballt, während ich mich stark beherrschen musste um Shigeru nicht in den nächsten Sekunden eine Ohrfeige zu verpassen. "Du weißt genau, dass deine Worte einfach lächerlich sind!" Außerdem…" Ich schnitt ihm das Wort ab und funkelte ihn weiterhin wütend an. "Von wegen! Aber wenn dieses wohlbehütete kleine Kindlein, das mich ja deiner Meinung nach um Meilen schlägt, wegen ein paar Kratzern umkippt geht gleich die Welt unter. Sie. Wird. Sich. Schon. Wieder. Erholen. Sowas ist noch lange nicht tödlich. Schon mal daran gedacht, wie viele Männer täglich sterben um ihr Land zu schützen? Aber die zählen ja nicht, machen wir doch lieber ein Drama um kleine angeblich wohlerzogene Mädchen. Schließlich haben wir wenn sie sterben ja niemanden mehr der Deckchen bestickt und alles. Wenn die Soldaten allerdings fallen, so werden wir nun mal sterben. Aber natürlich, kann ich verstehen, die Deckchen sind ja tausendmal wichtiger." Ich schob die Unterlippe vor und nickte zustimmend. Genau, die Deckchen brauchte ja jeder, der Trend überhaupt! Unerwarteter weise spürte ich wenige Sekunden später einen festen Griff an meinem Hals und verlor den Boden unter den Füßen. "Wag es nicht noch weiter zu gehen Seiko. Ich bringe dir und auch all diesen Leuten größten Respekt entgegen und die Tatsache, dass du Lady Shigeko zuvor das Leben gerettet hast, ist weitaus mehr als nur erfreulich, weshalb ich dir auch sehr dankbar bin. Jedoch weißt du ganz genau, dass es hier nicht mehr um sie geht. Geh noch einen Schritt weiter und meine Toleranz findet ein Ende. So etwas wird sich kein weiteres Mal ereignen, haben wir uns nun verstanden?" Ich wollte ihm widersprechen und einen bissigen Kommentar entgegen schleudern, doch ich wurde von einem Husten unterbrochen, während ich kläglich versuchte mit den Füßen wieder auf den Boden zu gelangen. Da Shigeru jedoch ein gutes Stück größer war als ich, blieben diese Versuche zwecklos. Ich blickte in Shigerus Augen, welche einen Ausdruck hatten, der mich zeitgleich verängstigte und überheblich werden ließ. Ich hatte ihn noch nie in meinem ganzen Leben so wütend gesehen und erlebt wie jetzt, doch sein Blick verriet noch etwas anderes. Er würde niemals eine Frau schlagen und es behagte im offensichtlich nicht speziell mich nun am Kragen gepackt zu halten und mit mir zu streiten. Er würde mich nicht umbringen können, so sehr er es auch wollen würde. Das war mein Trumpf. Ein Lächeln erschien auf meinen Zügen. Jedoch musste ich gestehen, dass ich dies auch niemals können würde. Ich hatte so vieles mit Shigeru erlebt und vertraute ihm, selbst jetzt noch wo ich hier so schön herumhing und kaum mehr als ein Keuchen herausbrachte. "Du kannst es nicht. Du wirst mich nicht töten, so sehr du es auch willst." sagte ich mit einem Grinsen. "Und du wirst es auch niemals können."
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BeitragThema: Re: Die Gemächer von Shigeko   Die Gemächer von Shigeko Icon_minitimeSo 26 Jan 2014 - 1:06


Ichiro

Ich hatte zwar etwas übertrieben mit meinen Worten, es war zwar möglich dass Lady Shigeko an einer Blutvergiftung sterben könnte, vor allem da sie noch sehr anfällig für weitere Krankheiten war, allerdings würde sich dies mit guter Pflege verhindern lassen. Vermutlich lag es an einem verunreinigten Dolch den sie zu spüren bekommen hatte, weswegen die Wunde sich bereits so schnell entzündet hatte. Das Wichtigste war jetzt wirklich dass sie absolute Ruhe erhielt und dass ihr Zustand überwacht wurde. Würde sich in dieser Nacht nichts Schlimmeres ereignen so würde ihr Zustand mit dem nächsten Tag viel besser werden. Ich sah auf Shigeru dessen Mimik sich während meiner Worte immer mehr verändert hatte. Er wirkte sehr besorgt um seinen Gast. "Wenn alles gut verläuft und die Genesung ohne weitere Probleme voranschreitet, könnte sie bereits in den nächsten beiden Tagen das Bett und sogar das Anwesen verlassen. Verschlechtert sich ihr Zustand aber weiterhin kann sich die vollständige Genesung auf mehrere Wochen strecken." sagte ich als Antwort auf seine Frage. Auf die Nächste musste ich etwas überlegen. "Das wichtigste ist dass sie jetzt absoluter Ruhe ausgesetzt wird. Störungen und eine zu hohe Lautstärke wären ihrer Genesung nicht gerade zuträglich." antwortete ich. "Eine Blutvergiftung kann bei einer schnellen Behandlung nicht mehr als ein Fieber hinterlassen, bei zu später Behandlung kann eine Sepsis wegen der Auswirkungen auf den Körper zu späteren Folgen wie Halluzinationen, Alpträumen und Verwirrtheit führen, auch Muskelschwund und starker Gewichtsverlust könnten folgen." sagte ich und schloss für einen Moment die Augen. Es war nicht besonders schön einen Patienten nach einer zu spät bemerkten Blutvergiftung zu behandeln. Diese Menschen wirkten wie geistig nicht mehr vollständig Klare und das Abmagern der Patienten mitanzusehen war auch keine Freude… Shigeru gab sich mit dieser Antwort zufrieden, wirkte jedoch noch sehr beunruhigt. Ich ging und bereitete den Tee für Lady Shigeko, er musste relativ baldig verabreicht werden, damit er wirken konnte. Ich kehrte in ihre Gemächer zurück und hörte für einen Moment zwar die Stimmen von Shigeru und Seiko, aber sie waren nicht so laut dass ich mich gezwungen fühlte sie zurechtzuweisen. Ich ließ mich neben der bewusstlosen Shigeko auf die Bettkante sinken und legte einen Arm unter ihre Schultern um ihren Oberkörper so ein wenig anzuheben. Vorsichtig setzte ich die Teeschale an ihre Lippen und versuchte dass sie möglichst viel von dem heilenden Getränk zu sich nahm. Nachdem ich sie wieder auf das Kissen zurückgelegt hatte wurden die Stimmen von draußen lauter. Ärgerlich zog ich die Augenbrauen zusammen. Konnten die beiden denn nie Ruhe geben? Ich öffnete die Tür von Lady Shigekos Gemächern und schritt nach draußen, nur um zu sehen wie Shigeru Seiko am Hals gepackt hatte und sie über dem Boden schwebte. "Würdet ihr nun endlich Ruhe geben. Ohne euch beiden Streithähne könnte es Lady Shigeko schon besser gehen!" rief ich den beiden, zwar in gemäßigter Lautstärke, aber immer noch laut genug zu. Konnten sie nicht einmal Ruhe geben?

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BeitragThema: Re: Die Gemächer von Shigeko   Die Gemächer von Shigeko Icon_minitimeSo 26 Jan 2014 - 1:37

"Würdet ihr nun endlich Ruhe geben. Ohne euch beiden Streithähne könnte es Lady Shigeko schon besser gehen!" Ich hatte bereits mit Shigerus Antwort gerechnet, als ich hörte wie die Tür von Lady Shigekos Gemach erneut aufgeschoben wurde. So gut wie möglich blickte ich an Shigerus Arm vorbei und entdeckte erneut Ichiro, welcher sich nun zum zweiten Mal beschwerte. Beinahe zeitgleich antworteten Shigeru und ich auf seine Worte. "Tschuldigung." erklang es zunächst synchron, bis ich erneut von einem Husten unterbrochen wurde, was vielleicht daran lag, dass ich immer noch über dem Boden schwebte und mir langsam die Luft knapp wurde. Sowohl ich als auch Shigeru blickten noch einen Moment lang zu der Tür, welche von Ichiro zugeschoben worden war, ehe wir die Köpfe drehten und uns wieder wie gehabt anfunkelten. "Haben wir uns nun verstanden?" fragte Shigeru und verfestigte seinen Griff. Mir blieb nun endgültig die Luft weg, so dass meiner Kehle nicht einmal mehr ein Keuchen entweichen konnte. Jetzt reichte es aber. Ich zog mein Knie hoch und versuchte Shigeru damit in den Magen zu treten, doch ich hatte meinen ehemaligen Lehrer offenbar unterschätzt. Er schlug mein Bein heftig mit seiner noch freien Hand zur Seite, woraufhin dieses unheilvoll knackte und warf mich anschließend gegen den Baum. Ich prallte gegen den Stamm und spürte wie mein Rücken lautstark auf diesem aufschlug, woraufhin dieser sogleich zu schmerzen begann. Auch mein Kopf donnerte gegen das unnachgiebige Holz und wurde von einem Dröhnen heimgesucht. Doch ich hatte nicht einmal Zeit um mich von meiner Benommenheit zu befreien, da ich nicht wie erwartet die Wiese unter meinen Füßen spürte sondern nichts! Das war nicht gut. In der nächsten Sekunde wurde mein Körper von einer unheimlichen Kälte erfüllt und ich spürte überall um mich herum Wasser. Wie es schien hatte Shigeru mich in den Teich geschmissen, na ganz klasse. Jedoch blieb mir ebenso wenig Zeit mich von meiner Benommenheit zu befreien, noch mich über Shigeru aufzuregen, da ich ein ganz anderes Problem hatte. Ich bekam keine Luft mehr! Am Rande meines Verstandes nahm ich noch war, dass ich etwas unter meinem Schuh spürte. Erde. Ich stieß mich ab und kam sogleich an der Wasseroberfläche an. Ich schnappte nach Luft und begann heftig zu husten. Gott war das hier kalt. Mein Körper begann zu zittern während ich stoßweise atmete und mein Brustkorb sich unnatürlich schnell hob und senkte. Jedoch war es ein Lachen, welches mich dazu brachte den Kopf zu heben. Shigeru stand wenige Meter entfernt von dem Teich… und lachte sich halbtot. Wieder wurde mein Körper von dem hellblauen Licht umhüllt, welches aufgrund dieser unerwarteten Konfrontation mit dem eiskalten Wasser verschwunden war und Zorn kam in mir auf. Ich wollte ihm schon eine bissige Antwort entgegen schleudern, doch mehr als ein erneutes Husten brachte ich nicht heraus, was Shigeru nur umso mehr zu amüsieren schien. "Das hast du nun davon." sagte er nachdem er sich halbwegs wieder beruhigt hatte. "Aber dein Blauton passt wunderbar zu den Seerosen, vielleicht solltest du dich nebenberuflich als Koi betätigen, ich würde dich sofort einstellen." Ich verengte die Augen, doch wie es schien hatte Gott kein Erbarmen und folterte mich damit, dass ich keine Luft mehr bekam und wie eine Wahnsinnige husten musste, was eine Antwort auf Shigerus Worte unmöglich machte. Und ich hatte gedacht, dieser Tag hätte nicht mehr schlimmer kommen können. Schließlich schritt Shigeru langsam auf den Teich zu. Dass mein Körper überall zitterte und meine Lippen einen unnatürlichen Farbton angenommen hatten merkte ich nicht. Auch mein Bein schmerzte wie verrückt und mein Kopf schien beinahe zu explodieren, was mein Husten nur noch verstärkte. Wieso war ich vorhin nicht einfach durch die Innenstadt gegangen?
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BeitragThema: Re: Die Gemächer von Shigeko   Die Gemächer von Shigeko Icon_minitimeSo 26 Jan 2014 - 1:42


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Mit einem entnervten Seufzen hatte ich mich wieder in die Gemächer von Lady Shigeko begeben um noch einmal nach dieser zu sehen. Die beiden draußen hatten sich zeitgleich entschuldigt und bisher war es ruhig geblieben. Gut so. Wieso waren beide nur vollkommene Dickköpfe und konnten sich nicht einmal auf eine friedliche Lösung einigen oder ihren Kampf auf die andere Seite des Anwesens verlagern, dort wo er Lady Shigeko nicht stören dürfte. Ich ging zu ihr hinüber, überprüfte noch einmal alle angebrachten Verbände und auch die Wunden mit denen sie vor gut zwei Wochen hierhergekommen war. Zwei davon die sehr tief gewesen waren, hatte ich nähen müssen, sie verheilten eigentlich recht gut, nur die eine hatte mir vor ein paar Tagen noch Sorgen bereitet. Die etwas längere Wunde prangte an Lady Shigekos Schulter und wurde durch jegliche Armbewegungen strapaziert. Sie hatte sich nachdem die Fäden gezogen waren, auch noch einmal geöffnet und recht stark geblutet. Doch jetzt schien sie endlich besser zu werden, vielleicht hatte sich Shigeko ja wirklich daran gehalten ihren Arm keinen allzu heftigen Bewegungen auszusetzen. Denn gegen eine Armschiene, die sowohl Oberarm als auch Schulter unbeweglich gemacht hätte um so den Heilungsprozess zu beschleunigen, hatte sie auf heftigste Weise protestiert. Ich legte meine Hand vorsichtig auf ihre Stirn und tatsächlich schien sich ihre Körpertemperatur etwas gehoben zu haben. Das war nicht gut. Ich tränkte ein Tuch in einer Schale mit kaltem Wasser an die ich zum Glück noch gedacht hatte und legte dieses vorsichtig auf ihre Stirn. Das noch sehr leichte Fieber konnte allerdings auch wegen Shigekos nächtlicher Flucht kommen, denn sie war mit einem Kimono bekleidet gewesen, der nicht unbedingt wettertauglich zu nennen war. Ich wollte gerade ihren Puls noch einmal fühlen als ich ein lautes Krachen von draußen hörte und Lady Shigekos Gesichtszüge sich sogleich verkrampften und eine Art Keuchen durch die zusammengebissenen Zähne drang. Nun noch viel wütender als zuvor schritt ich eilig nach draußen und erkannte einen lachenden Shigeru und eine klatschnasse, blau leuchtende Seiko die gerade aus dem Teich watete. "Wenn ihr nicht sofort mit diesem Radau aufhört, habt ihr bald Lady Shigeko auf dem Gewissen." schrie ich die beiden schon fast an. Das war doch nicht wahr! "Absolute Ruhe!" rief ich jetzt wieder in mäßigerem Ton. "Habt ihr das immer noch nicht verstanden? Ich habe auch kein Problem damit euch beiden hier und jetzt eine Lektion zu erteilen!" Dass ich dabei nicht scherzte wussten beide genau. Ich hatte Lord Shigeru immerhin das Kämpfen beigebracht und dieser hatte es Seiko beigebracht, weshalb ich beider Kampftechniken nur zu gut kannte. Auch wenn ich daran zweifelte dass ich es gegen beide gleichzeitig würde aufnehmen können.

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BeitragThema: Re: Die Gemächer von Shigeko   Die Gemächer von Shigeko Icon_minitimeSo 26 Jan 2014 - 1:48

Ich hatte vieles toleriert, aber nachdem Seiko ernsthaft versuchte mich anzugreifen, war mein Geduldsfaden endgültig gerissen. Sie hatte Recht, ich konnte sie nicht einmal richtig verletzen, da war der Gedanke sie zu töten gänzlich absurd. Jedoch hatte ich sie nur ein paar Meter weit von mir weg schubsen wollen, doch da ihr Körper durch den vermutlichen Sauerstoffmangels ein wenig instabil war, flog sie weiter als von mir gewünscht. Sie prallte lautstark gegen den großen Baum und landete anschließend im Teich. Zunächst hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil dies wirklich nicht meine Absicht gewesen war, doch als ich sie anschließend innerlich vor Wut kochend und blau leuchtend in dem Teich erblickt hatte, konnte ich nicht anders als loszulachen. Dieser Anblick war einfach zu amüsant. Kein Koi-Karpfen hätte jemals diesen wunderschönen Farbkontrast von ihrem Blauton mit dem Wasser schlagen können. "Das hast du nun davon." sagte ich nach einer Weile, wurde jedoch erneut von einem Lachen ereilt. "Aber dein Blauton passt wunderbar zu den Seerosen, vielleicht solltest du dich nebenberuflich als Koi betätigen, ich würde dich sofort einstellen." Ich sah noch wie Seiko den Mund zum Protest öffnete, jedoch wie die zahlreichen Male zuvor von einer Hustenattacke ereilt wurde. Breit grinsend schritt ich auf den Teich zu um ihr aus diesem heraus zu helfen und bemerkte dabei, dass sie ein wenig angeschlagen wirkte. Sie zitterte am gesamten Körper, ihre Haut war selbst trotz des Blautons unnatürlich hell, die Lippen in einem dunklen blau-violetten Farbton verfärbt. Obwohl sie mich heute so sehr erzürnt hatte, dies hatte ich ihr nicht zumuten wollen und mein Gewissen, welches meiner Meinung nach viel zu oft an die Bildfläche trat, holte mich ein. Schließlich hörte ich Ichiros Stimme und hielt bei seinen Worten schlagartig inne. "Wenn ihr nicht sofort mit diesem Radau aufhört, habt ihr bald Lady Shigeko auf dem Gewissen." Meine Augen weiteten sich einen Moment und ich empfand, was wirklich selten war, keine Sorge sondern Angst. Ich hörte ein Plätschern und drehte mich zu Seiko um, welche sich langsam aus dem Wasser erhob und noch immer am gesamten Körper zitterte. "Entschuldige, ich hätte die Beherrschung nicht derart verlieren dürfen." Ein wenig benommen wie es schien, schüttelte Seiko nur tonlos den Kopf, ihre Lippen zitterten, bevor sie erneut begann zu husten und ihr Körper eine Sekunde lang ins Wanken geriet. Ich legte ihr den Arm um die Schultern um ihr ein wenig Halt zu geben, doch sie befreite sich sofort von diesem, sobald sie wieder einigermaßen stehen konnte. Sie hasste es die Hilfe anderer in Kauf nehmen zu müssen, aber dies war ja bekannt. Ich schüttelte den Kopf. Manchmal so fand ich, übertrieb sie mit dieser Art wahnsinnig. "Dennoch." sagte ich mit einem leichten Grinsen. "Hat mich dein Anblick bestens amüsiert wie du gemerkt hast." Der Todesblick. Gott sei Dank, Seiko war noch die Alte und es bestand definitiv keine Gefahr, dass dieser Ausflug in das kalte Wasser irgendwelche Folgeschäden hinterlassen würde. "Absolute Ruhe! Habt ihr das immer noch nicht verstanden? Ich habe auch kein Problem damit euch beiden hier und jetzt eine Lektion zu erteilen!" Mein Blick wanderte zurück zu Ichiro. "Bevor du dich für deine Lektion bereit machst, solltest du dich vielleicht ein wenig um Seiko kümmern und ihr eine Decke und einen Tee bringen. So wie sie aussieht, scheint das Wasser nicht äußerst warm zu sein und ihr auch nicht gut getan zu haben." Wieder ein böser Blick seitens meiner Vizeadmiralin, welche nun langsam aus dem Garten in Richtung Veranda trat, die ich nun ebenfalls ansteuerte. Ihre Kleider beziehungsweise ihre Uniform war gänzlich durchnässt und ihr langes, silberfarbenes Haar lag klatschnass auf ihren Schultern, während vereinzelt Tropfen davon abperlten. Vermutlich hielt sie sich nur aufgrund Ichiros lautstarken Verwarnung und der Tatsache, dass sie bei jedem Versuch zu reden von einem Hustenanfall attackiert wurde, ihre bösartigen Kommentare zurück. Schadenfreudig blickte ich sie von hinten an. Ich hatte sie gewarnt.
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BeitragThema: Re: Die Gemächer von Shigeko   Die Gemächer von Shigeko Icon_minitimeSo 26 Jan 2014 - 2:12


Ichiro

"Bevor du dich für deine Lektion bereit machst, solltest du dich vielleicht ein wenig um Seiko kümmern und ihr eine Decke und einen Tee bringen. So wie sie aussieht, scheint das Wasser nicht äußerst warm zu sein und ihr auch nicht gut getan zu haben." Die beiden waren wirklich manchmal absolute Hornochsen. Ich verdrehte die Augen und steuerte auf einen Raum zu um dort eine Decke für Seiko zu holen die meines Erachtens wirklich nicht besonders gut aussah. Vermutlich eine Unterkühlung, aber Seiko war zäh und hart im Nehmen, ihr würde das nicht so viel ausmachen. Seufzend zog ich eine Decke von einem großen Stapel und ging damit in Richtung Tür um sie Seiko zu bringen. Manchmal kam ich mir wirklich vor wie der Laufbursche im Dienst. Ich schob die Tür zu und ging dann in die Richtung wo Seiko noch immer in ihrer durchnässten Kleidung stand. "Bitte." sagte ich und reichte ihr die Decke die sie zwar für einen Moment widerwillig anstarrte aber dann doch entgegen nahm. Ich warf den beiden noch einen bösen Blick zu bevor ich noch einmal verschwand um für Seiko einen Tee zu bereiten. Ich kam mir hier vor wie der Depp vom Dienst. Erst musste ich die beiden unreifen Streithähne auseinander bringen und jetzt auch noch Seiko bedienen, die eigentlich durch Eigenverschulden in diese Situation gekommen war, außerdem stand noch ein Besuch im nächstgelegenen Lazarett an. Worauf ich mich schon besonders freute, denn vermutlich gab es wieder ein paar Knochenbrüche zu behandeln oder riesige Schnittwunden und das alles nur weil der Militärarzt selbst angegriffen und schwer verletzt worden war. Ich verdrehte die Augen und goss den Tee dann die dafür vorgesehene Schale. Ich packte mir beides und ging damit wieder zurück zu Seiko und Shigeru. Den Tee stellte ich neben der immer noch stocksteif dastehenden Seiko ab. Dann richtete ich das Wort an die beiden. "Wir haben ein Problem. Lady Shigekos Zustand sollte mindestens einmal pro Stunde überprüft werden, da ansonsten die Gefahr auf eine starke Sepsis besteht, allerdings muss ich noch in das nächstgelegenen Lazarett und bin deswegen verhindert." Ich sah die beiden eindringlich an. "Deswegen muss ich euch diese wichtige Aufgabe übertragen." Ich hoffte wirklich dass sie mich in diesem Punkte nicht enttäuschen würden, denn das hätte wirklich schlimme Folgen für Lady Shigeko. "Ich werde in einigen Stunden wiederkommen und dann nach Lady Shigeko sehen, bis dahin müsst ihr das erledigen. Wenn sich ihr Zustand verschlechtert muss ich darüber sofort unterrichtet werden." Das Lazarett war zum Glück nicht weit vom Anwesen, es wäre daher kein Problem meine Arbeit dort zu unterbrechen und ins Anwesen zurückzukehren. "Kann ich mich darauf verlassen dass ihr diese Aufgabe gewissenhaft erfüllt?" fragte ich sehr ernst und zog die Augenbrauen zusammen.

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BeitragThema: Re: Die Gemächer von Shigeko   Die Gemächer von Shigeko Icon_minitimeSo 26 Jan 2014 - 2:25

Inzwischen hatte ich mich damit abgefunden, Shigerus Worte einfach zu ignorieren und ihn in meinen Gedanken qualvoll zu foltern, ihm somit alles heimzuzahlen was mich derzeit so erzürnte. Doch während Ichiro im Haus verschwand und ich seinen etwas unmotivierten Blick gekonnt ignorierte, befand ich mich mit Shigeru allein im Garten. Da meine Gedanken mein Gemüt etwas besänftigten, verschwand schon bald das bläuliche Leuchten und meine Augen nahmen wieder einen relativ normalen Farbton an, auch wenn das Rot noch deutlich in ihnen zu erkennen sein musste. "Ich hoffe du bist wenigstens einmal am heutigen Tage vernünftig und wärmst dich nun auf, bevor du die nächste Zeit krank im Bett liegt, so wie Lady Shigeko dies nun, teilweise auch wegen dir, zu tun hat." hörte ich Shigerus Stimme. Ich grummelte etwas Unverständliches und musste natürlich, damit man mich wieder richtig schön verärgern konnte, erneut husten. Mein Körper schmerzte ein wenig, während ich mich mit meinem Husten rumärgerte und mein Kopf tat noch immer weh, weshalb ich mich etwas benommen fühlte, doch dies war nicht weiter tragisch. Da hatte ich schon ganz andere Dinge überstanden. Zudem hatte Shigeru mit seinen Worten dummerweise Recht, weshalb ich mich nach Ichiros Rückkehr mit der Decke auch dazu breitschlagen ließ, diese zu nehmen, vor allem als ich Shigerus strengen Blick spürte. Noch einer so heftigen Diskussion wäre ich nicht gewachsen, dafür tat mein Kopf einfach zu weh. Außerdem wollte ich, so unglaublich das für mich selbst erschien, nicht Lady Shigekos Gesundheit gefährden, da ich dies ja heute angeblich schon einmal getan hatte. Ich hatte ihr ja auch nicht das Leben gerettet oder so, nein niemals. Dafür war ich viel zu unbegabt. Ich seufzte leise und legte mir die Decke über die Schultern, während der noch immer unmotiviert dreinblickende Ichiro zu sprechen begann. "Wir haben ein Problem. Lady Shigekos Zustand sollte mindestens einmal pro Stunde überprüft werden, da ansonsten die Gefahr auf eine starke Sepsis besteht, allerdings muss ich noch in das nächstgelegenen Lazarett und bin deswegen verhindert." Das klang schon mal schlecht. Aber es ging noch weiter. "Deswegen muss ich euch diese wichtige Aufgabe übertragen." Ich tauschte einen Blick mit Shigeru. Er erwartete nicht ernsthaft, dass ich dies jetzt auch noch übernahm oder? Seine Mimik sagte etwas anderes aus. Ich schüttelte den Kopf, was ich sogleich bereute und eine Sekunde lang schwankte. Normalerweise war ich bei sowas nicht so leicht aus der Bahn zu werfen, doch Shigerus Abwehr war keineswegs als normal einzustufen. Seine Stärke war einfach enorm und schien keine Grenzen zu kennen. "Aber mit Sicherheit…" Wieder ein Husten. Verdammt nochmal! Nahm das denn kein Ende? Ein unheilvolles Grinsen befand sich auf Shigerus Zügen, als ich ihn nach dieser Attacke wieder ansah. "Wie schön, dass du dich sogar freiwillig dazu bereiterklärst. Ich bin stolz auf dich Seiko, du lernst immer noch so schnell wie früher. Damit hätten wir dies wohl auch geregelt. Wenn ihr beiden mich nun entschuldigt, ich muss noch ein paar Angelegenheiten klären." "Aber…" Shigeru hatte sich bereits verbeugt und mir und Ichiro nun den Rücken zugekehrt. Das war doch alles nicht wahr! Sollte dieser Husten doch sterben. Ich blickte zu Ichiro. "…nicht." beendete meinen ersten Satz.
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BeitragThema: Re: Die Gemächer von Shigeko   Die Gemächer von Shigeko Icon_minitimeSo 26 Jan 2014 - 2:31


Ichiro

"Aber mit Sicherheit…" - "Wie schön, dass du dich sogar freiwillig dazu bereiterklärst. Ich bin stolz auf dich Seiko, du lernst immer noch so schnell wie früher. Damit hätten wir dies wohl auch geregelt. Wenn ihr beiden mich nun entschuldigt, ich muss noch ein paar Angelegenheiten klären." Da hatte sich der ach so besorgte Gastgeber ja wirklich schnell aus dem Staub gemacht. Kopfschüttelnd starrte ich Shigeru noch einen Moment nach und sah dann zu Seiko. Auch wenn sie ein ziemlich anstrengendes Temperament hatte, so tat sie mir heute doch wirklich leid. Erst die Sache mit dem Teich und jetzt wurde sie auch noch zur Nachtwache verdonnert. Aber ich konnte es leider nicht ändern. Mein Besuch in diesem Lazarett war nicht länger aufzuschieben, denn ansonsten würden sich in nächster Zeit einige Frauen und Kinder bei mir für den Tod ihrer Männer und Väter bedanken. "…nicht." Seikos nicht kam leider ein wenig zu spät für Lord Shigeru. Ich ging in den Lagerraum von vorhin und holte noch eine weitere Decke für Seiko, die ich neben ihr ablegte. "Es tut mir leid dass ich dir diese Pflicht jetzt auch noch aufbürden muss." sagte ich und meinte dies auch so. "In ein paar Stunden bin ich wieder zurück dann kannst du nach Hause." Ich erhob mich fast schon schwerfällig. Das war ein verdammt langer Tag gewesen und eine Aussicht auf Schlaf war momentan sehr schlecht. Aber damit musste man wohl als Leibarzt leben. Vielleicht würde ich morgen noch etwas Schlaf bekommen damit ich nicht mitten in einer Untersuchung umkippte. Aber die Nachtwache bei Lady Shigeko war äußerst wichtig. Ich konnte nicht zulassen dass sie sich eine Sepsis zuzog. Denn dann hätten sowohl Lord Shigeru und mein Gewissen ein großes Problem und das würde in beiden Fällen ich ausbaden müssen. "Wenn irgendetwas nicht stimmen sollte dann hol mich bitte sofort." sagte ich und verabschiedete mich dann von Seiko die noch immer ziemlich widerwillig dastand. Ich hoffte wirklich sie würde diese Aufgabe ernst nehmen, aber normalerweise war auf Seiko Verlass, sie war ja nicht umsonst Vizeadmiralin. Seufzend betrat ich meine Räumlichkeiten, packte das zusammen was ich für das Lazarett benötigte und was dort nicht vorhanden sein würde und machte mich dann auf den Weg dorthin. Auch wenn es nicht weit bis dorthin war, so war der Wind doch trotzdem eiskalt und durch die in mir aufkeimende Müdigkeit wurde dies nur noch verstärkt.

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BeitragThema: Re: Die Gemächer von Shigeko   Die Gemächer von Shigeko Icon_minitimeSo 26 Jan 2014 - 2:37

Ich stand noch immer ein wenig perplex auf der Veranda und sah Shigeru nach, als ich ein dumpfes Geräusch neben mir hörte und auf den Boden blickte… wo eine Decke lag. Ich hob den Kopf und blickte Ichiro an. "Es tut mir leid dass ich dir diese Pflicht jetzt auch noch aufbürden muss." Was war das nur für ein Tag? Das wollte Ichiro mir doch nicht tatsächlich antun? Och nein, bitte nicht. War es so viel verlangt einmal ein wenig Ruhe zu bekommen? Aber ja. Er tat es. Ich nickte nur auf seine Worte hin und verabschiedete mich von ihm, ehe ich meine zwei Decken nahm und mich in Lady Shigekos Gemach begab. Kurz blieb ich stehen und betrachtete sie. Sie sah sehr blass aus und ihr Körper schien sich völlig zu verkrampfen. War dies wirklich meine Schuld? Ich biss mir einen Moment auf die Lippe, ehe ich zu dem sich in dem Gemach befindenden Sessel schritt und mich mit noch immer nassen Kleidern in eine Decke gehüllt darauf setzte. Mein Schwert stellte ich hinter mich gegen die Sessellehne, so dass es als mein persönliches Heiligtum immer in meiner Nähe und vor anderen sicher war. Diese Vorsicht war schon beinahe paranoid. Während ich die zweite Decke über mich legte fühlten sich meiner Kleider einfach furchtbar an, vor allem da ich jetzt noch saß und nicht aufrecht stand. Jedoch hatte ich keine Möglichkeit mich irgendwo umkleiden zu können. Schließlich nahm ich die, auf einem Tischchen neben dem Sessel stehende Teetasse in meine Hand und trank einen Schluck. Das Getränk war heiß und es tat weh, da ich damit nicht gerechnet hatte und mich beinahe verbrannte. Erst jetzt bemerkte ich wie kühl mein Körper war und sah, dass meine Hände zitterten, da das Wasser in der Tasse sich stetig bewegte. Ärgerlich stellte ich fest, dass ich nicht einmal ein Buch oder eine Akte hatte um irgendetwas Sinnvolles tun zu können. Sollte ich nun die ganze Nacht hier sitzen und eine von mir nicht gerade geliebte und geachtete Frau beobachten? Es schien so. Ich seufzte. Dies ließ sich vermutlich nicht ändern. Die Stunden schienen sich ewig hinzuziehen und ich bedauerte es, weder eine weitere Tasse Tee noch irgendetwas anderes zu haben, wobei mich die Müdigkeit eine Zeit lang auf eine harte Probe gestellt hatte. Doch wie es von Ichiro angeordnet worden war, stand ich stündlich auf und betrachtete Lady Shigeko, um festzustellen, ob ihr Zustand sich verschlechterte oder konstant blieb. Dies war nicht gerade die Beschäftigung, welche ich mir gewünscht hatte um etwas in dieser Nacht zu tun zu haben, da es äußerst unangenehm war in einer nassen, an der Haut klebenden Uniform zu einem Bett zu laufen und stets zur gleichen Erkenntnis zu gelangen: Dass der Kleinen nichts fehlte. Mit einem Seufzen schlug ich die Decken zurück und erhob ich mich erneut von einem Sessel, um ein weiteres Mal meiner Aufgabe nachzukommen. Fand diese Nacht denn gar kein Ende mehr? Nein. Am Bett angekommen blickte ich auf Shigeko-sama hinab die meinem Erachten nach unheimlich blass wirkte. Ich setzte mich auf die Bettkante und legte meine kalte Hand auf ihre Stirn. Dieses Mädchen glühte ja förmlich und wirkte völlig verkrampft. Das war gar nicht gut. Ich biss mir einen Moment lang auf die Lippe. Sollte dieser Frau wirklich etwas passieren, so war ich definitiv tot. Wieso musste diesem Balg auch immer etwas passieren? Was hielt sie denn überhaupt aus? Ihr Körper spannte sich nur noch mehr an und ihr Atem ging beunruhigender Weise ungleichmäßig. Eilig erhob ich mich. So sehr es mich auch ärgerte, nun in nassen Kleidern in das nächstgelegene Lazarett rennen zu müssen um Ichiro herbei zu holen, mir blieb anscheinend nichts anderes übrig. Gab es irgendetwas, was man mir heute noch nicht angetan hatte? Vermutlich nicht. Ich legte noch eine Decke über Lady Shigeko und hoffte, dass sie bis zu meiner Rückkehr mit Ichiro durchhalten würde, ehe ich aus dem Raum huschte. Draußen war es noch kälter geworden und meine nassen Kleider ließen mich dies nur noch mehr spüren. Ich nieste ein paar Mal als ich die Steintreppen des Anwesens herunterrannte und anschließend um die nächste Ecke bog. Nach ein paar Minuten und einem kurzen Sprint, welcher mir aufgrund der kalten Nachtluft und den Kleidern einen Hustenanfall einbrachte, kam ich endlich am Lazarett an, in dem Ichiro gerade einen Patienten behandelte. Ich packte ihn an seinem Gewand und zog ihn ohne ein Wort aus dem Lazarett. "Ihr Zustand hat sich verschlechtert." sagte ich knapp und schleifte Ichiro mit mir zum Anwesen.
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BeitragThema: Re: Die Gemächer von Shigeko   Die Gemächer von Shigeko Icon_minitimeSo 26 Jan 2014 - 2:42


Ichiro

Ich hatte mich endlich wieder in die Arbeit in einem Lazarett eingewöhnt. Es waren keine schönen Bilder die mich hier erwarteten. Die verletzten Soldaten waren schwach, hatten Fieber oder halluzinierten durch ihre Verletzungen. Vermutlich kam dies durch die traumatischen Erlebnisse auf dem Schlachtfeld, wenn man dem Tod näher war als dem Leben. Einer der Männer hatte seinen linken Arm im Kampf verloren. Die Wunde war vereitert und der Mann stand vermutlich Höllenschmerzen aus. Ich verabreichte ihm ein Schlafmittel und öffnete die Wunde erneut um sie zu reinigen. Blut und eine durchschimmernde Flüssigkeit traten aus der Haut, vermutlich war die einzige Lösung die Wunde zusammen zu brennen. Das war ebenfalls keine schöne Arbeit und noch dazu sehr gefährlich da die Patienten oftmals an den Nachfolgen starben. Ich zog die Haut um den Armstumpf zusammen und erhitzte eine breite Nadel im Feuer. Ich drückte sie immer wieder auf die Wunde und versiegelte diese schließlich. Ich trug noch ein desinfektiöses Mittel auf und verband die Wunde dann gänzlich. Als ich mich umsah erkannte ich allerdings noch viele Patienten die meiner Hilfe bedurften. Einem von ihnen konnte ich allerdings nicht mehr helfen. Ein junger Mann vermutlich nicht älter als 40 dem man den gesamten Brustkorb aufgeschlitzt hatte. Lebenswichtige Organe waren verletzt worden und es war ein Wunder dass er überhaupt noch lebte. Ich ging zu dem befehlshabenden Kommandanten der gerade ebenfalls im Lazarett verweilte und teilte ihm diese Nachricht mit. Ich verabreichte dem Soldaten einen Tee der ihn einschlafen lassen würde, dass würde ihm das Sterben erleichtern. Seine Atmung wurde schließlich ruhiger und nur noch das leise Rasseln erklang, das durch Blut in den Lungen hervorgerufen wurde. Nach einigen Minuten hob sich sein Brustkorb noch einmal stark an und fiel dann herab. Die Atmung erstarb und nachdem ich den Puls gefühlt hatte war ich mir sicher dass er nicht mehr lebte. Einige andere Soldaten trugen ihn auf einer Bahre davon um ihn zu begraben, für einige Minuten war es still im Lazarett. Zwar war es alltäglich dass Soldaten ihren Verletzungen erlagen aber dennoch trauerten die anderen um sie, auch wenn sie sich nicht besonders lange damit aufhalten konnten und genau deswegen zollte ich diesen Männern höchsten Respekt, ich wusste schließlich wie es war im Krieg zu kämpfen. Auch ich hatte einst auf dem Schlachtfeld gestanden, den anderen Befehle zugebrüllt und auch ich war verletzt worden und hatte andere Soldaten sterben sehen. Jedoch musste ich meiner Arbeit wieder nachgehen, denn es gab noch reihenweise Verletzte die einer Behandlung bedurften. Es gab mehrere Rippen-, Arm- und Beinbrüche, Gehirnerschütterungen und offene Wunden an verschiedenen Stellen wie zum Beispiel Hals, Arme, Rücken, Seite oder Beine. Es gab schlimmere und nicht so schlimme Verletzungen, wovon ich natürlich erst die behandelte die dringlicher waren. Ich nähte gerade eine Wunde als ich hörte wie der Zeltstoff beiseitegeschoben wurde. Kurz darauf packte mich jemand am Kimono und ich wurde von meinem Patienten weggezogen. Erst außerhalb des Lazaretts erkannte ich dass es Seiko gewesen war. Ich wollte gerade zu einem 'Was ist denn los?' ansetzen als ich begriff. "Ihr Zustand hat sich verschlechtert." Ohne weitere Worte schleppte sie mich mit, bis ich schließlich selbst hinter ihr herlief. Das war gar nicht gut. Wir betraten Lady Shigekos Gemächer und ich ging zu ihr hinüber. Sie war sehr blass und das Fieber hatte sich enorm gesteigert. Ich erneuerte zuerst das Tuch auf ihrer Stirn und schritt dann eilig aus dem Zimmer um einen Tee für Shigeko zu richten der hoffentlich das Fieber senken würde. Nachdem ich Shigeko den Tee verabreicht hatte beauftragte ich Seiko mir einen neuen Verband für Shigekos Seite zu holen, wovon Seiko keineswegs begeistert war. Nachdem ich die Wunde neu verbunden hatte richtete ich das Wort an Seiko. "Es war gut dass du mich so schnell geholt hast, ansonsten wäre das Ganze schlimmer ausgegangen." Ich unterdrückte ein Seufzen. "Ich muss wieder zurück ins Lazarett, es wartet noch viel Arbeit auf mich. Bitte halte auch weiterhin bei Lady Shigeko Wache, ich komme so bald wie möglich wieder." Ziemlich geschlaucht machte ich mich wieder auf den Weg zum Lazarett.

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BeitragThema: Re: Die Gemächer von Shigeko   Die Gemächer von Shigeko Icon_minitimeSo 26 Jan 2014 - 2:43

Ohne Umschweife hatte ich Ichiro zu den Gemächern von Lady Shigeko geschleift, schließlich wollte ich nicht dass diesem Balg nochmal etwas passierte, was ich anschließend auszubaden hatte. Ich hatte mich schon darauf gefasst gemacht, mich irgendwelchen Protesten stellen zu müssen, doch Ichiro folgte mir sogleich und behandelte Shigeko-sama sofort als wir ihre Gemächer betraten. Während Ichiro das Tuch erneuerte blickte ich über seine Schulter und betrachtete diese kleine Balg, welches mir heute nichts als Ärger brachte. Sie sah noch schlimmer aus als zuvor. Ihre Haut war beinahe Perlweiß und ihr Körper völlig angespannt, während er unter der hohen Temperatur des Fiebers litt. Wie hatte dieses Mädchen es geschafft so schnell derart krank zu werden? Ich trat ein paar Schritte zurück und setzte mich letzten Endes wieder in meinen Sessel, wobei ich erneut meine wunderbar feuchten Kleider an der Haut verdeutlicht zu spüren bekam. Doch das war noch nicht genug, denn Ichiro hielt es bereits nach wenigen Minuten für nötig mich herum scheuchen zu müssen und schickte mich los um einen Verband zu besorgen. Das durfte doch alles nicht wahr sein. Ich hatte mich jahrelang hochgearbeitet und hatte es sogar geschafft eine der höchsten militärischen Positionen einzunehmen und sollte nun den Laufburschen spielen, nur damit so einem dummen und naiven Sensibelchen von einer Frau gut ging. Hatte jemand 'Depp für alles' auf meine Stirn geschrieben oder was sollte das? Mit einem Schnauben verließ ich das Gemach und schritt in einen anderen Raum indem sich ein großer Schrank befand. Ich öffnete die Türen und blickte die verschiedenen Abschnitte an, die allesamt gänzlich mit irgendwelchen Flaschen und ähnlichem gefüllt waren. Ich hatte jetzt keine Zeit und auch keine Lust hier zehn Stunden lang einen blöden Verband zu suchen, dafür fehlte mir einfach die Geduld. Somit begann ich den Schrank einfach durchzuschauen und warf sämtliche Dinge die meinen Blick blockierten ungeachtet auf den Boden, bis ich endlich einen Verband gefunden hatte. Langsam begann ich diese Frau wirklich so sehr zu hassen, dass ich sie am liebsten erwürgt hätte. Ich kehrte zurück in das Gemach und drückte Ichiro den Verband tonlos in die Hand. Während er seine Arbeit fortsetzte huschte ich nochmals aus dem Raum, dieses Mal um mir einen Tee zu organisieren, mit welchem ich wenige Minuten später zurückkehrte. "Es war gut dass du mich so schnell geholt hast, ansonsten wäre das Ganze schlimmer ausgegangen." Immerhin. Wenigstens konnte Shigeru jetzt nicht wieder sagen, dass ich mich nicht um Lady Tsuyikas Gesundheitszustand gekümmert hatte, was Ichiro nun bestätigen würde. "Gut." sagte ich knapp. "Ich muss wieder zurück ins Lazarett, es wartet noch viel Arbeit auf mich. Bitte halte auch weiterhin bei Lady Shigeko Wache, ich komme so bald wie möglich wieder." Na super. Und wieder durfte ich die nächsten Stunden dasitzen und auf das Bettchen starren, bei der nächstbesten Veränderung wieder losrennen. Wie ich dieses Mädchen verabscheute. Vermutlich stand tatsächlich etwas auf meiner Stirn geschrieben, was mir entgangen war. Ich nickte nur und verabschiedete mich knapp von Ichiro. Nachdem dieser den Raum verlassen hatte ging ich zu meinem Sessel und kuschelte mich in die dort noch liegenden Decken und trank meinen Tee. Wie zuvor zogen die Stunden sich hin und ich fragte mich, ob diese Nacht überhaupt noch ein Ende finden würde, als es draußen endlich zu dämmern begann. Na endlich. Vielleicht konnte ich mich jetzt von meiner Aufgabe als Statue und Wächter zugleich befreien. Die ersten Sonnenstrahlen fielen in den Raum, als ich die Decken ablegte und meine Beine übereinander schlug, was sich zu Beginn sehr unschön anfühlte, da die Kleider offensichtlich nicht vorhatten überhaupt noch irgendwann zu trocknen. Schließlich lehnte ich mich zurück und richtete meinen Blick auf das Bett. Hoffentlich kam demnächst jemand, dann konnte ich das Ganze endlich hinter mich bringen.
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BeitragThema: Re: Die Gemächer von Shigeko   Die Gemächer von Shigeko Icon_minitimeSo 26 Jan 2014 - 2:46

Ich wusste am nächsten Morgen nur noch dass ich einen extrem unruhigen Schlaf gehabt hatte, mir ging es auch nicht gerade blendend nachdem ich die Augen aufgeschlagen hatte. Ich fühlte mich noch merkwürdig fiebrig und befühlte mit der Hand meine Stirn. Nur um zu bemerken dass sich ein Verband an meinem Gesicht befand. Das war wohl der für den kleinen Kratzer von gestern. Jedoch bemerkte ich auch einen Verband der sich an meiner Seite befand. Was bitte hatte ich da gemacht? Allerdings durchzuckte mich Schmerz, als ich darauf drückte. Wieso konnte ich mich nicht daran erinnern und was war gestern noch vorgefallen? Ich erinnerte mich nur noch daran dass Seiko plötzlich vollkommen wütend geworden war und dass ich… ohnmächtig umgekippt war? Wie erbärmlich ich schon wieder gewesen sein musste. So würde ich es niemals schaffen ihre Abneigung gegen mich zu reduzieren. Ich richtete mich sehr vorsichtig auf und starb beinah an einem Herzinfarkt als ich Seiko auf der anderen Seite des Raums erblickte. Sie saß mit Decken in einem der Sessel und sah direkt in diese Richtung. Was mich aber am meisten erschreckte war wie sie aussah, als hätte sie die gesamte Nacht nicht geschlafen und vor allem ziemlich demoliert und waren ihre Haare gestern auch schon so gewesen? Als ich mich nach dem ersten Schrecken wieder gefangen hatte fragte ich mich warum Seiko hier im Zimmer saß, denn sie sah nicht aus als wäre sie erst vor ein paar Minuten hier eingetroffen. Ich nahm all meinen Mut zusammen. "Was ist denn gestern eigentlich passiert?" Meine Stimme klang als hätte ich Schleifpapier im Hals und ich machte mich schon darauf gefasst entweder gar keine oder eine sehr bissige Antwort von Seiko zu erhalten. Denn so wie ich das sah war sie auch nicht freiwillig hier, vor allem nicht da sie mich kein bisschen ausstehen konnte. Was sie allerdings hier machte traute ich mich auch nicht zu fragen, dafür hatte ich zu viel Angst um mein Leben, denn jetzt war niemand da der Seiko zurückhalten würde, wenn sie mir wirklich etwas tun wollte.
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BeitragThema: Re: Die Gemächer von Shigeko   Die Gemächer von Shigeko Icon_minitimeSo 26 Jan 2014 - 2:49

Noch immer saß ich die Beine übereinander geschlagen in dem weichen Sessel und hatte den Blick auf das Bett gerichtet, als Lady Shigeko sich bewegte und letztendlich versuchte sich aufzurichten. Innerhalb von Sekunden erhob ich mich und trat an ihr Bett. Wehe dieser Göre würde jetzt etwas passieren, wo die Nacht gerade vorbei war. "Shigeko-sama." sagte ich und zwang mich zu einer freundlichen Tonlage. Einen Moment lang überlegte ich ob ich mich auf die Bettkante setzen sollte, ließ diesen Gedanken jedoch in Anbetracht meiner wunderbar bequemen und gänzlich trockenen Kleider sofort wieder fallen. Vorsichtig legte ich meinen Arm auf Shigekos Schulter und schob sie zurück in die Kissen, wobei ich innerlich betete, dass dies nicht zu einer erneuten Ohnmacht führen würde. Dieser Frau traute ich inzwischen alles zu, was diesen Bereich betraf. Mein Blick ruhte anschließend für kurze Zeit auf ihr. Sie sah schon ein wenig besser aus als in der gestrigen Nacht. Ihre Haut war nicht mehr Perlweiß und auch ihr Körper schien entspannter. Vermutlich hatte sich das Fieber gesenkt. "Wie fühlt Ihr Euch? Habt Ihr Schmerzen?" fragte ich anstandshalber. Völlig egal wie sehr ich dieses Etwas von einer Frau verachtete, noch mehr Schwierigkeiten würde sie mir heute nicht mehr bereiten. Wenn ich wenigstens so tat als ob sie mich interessieren würde und mich bezüglich ihrer Gesundheit erkundigte, so konnte man mir nichts zur Last legen. Allerdings fand ich die Tatsache so handeln zu müssen wahrhaft lächerlich. Gab es überhaupt etwas, dass diese Frau aushielt? Wahrscheinlich würde sie noch ohnmächtig werden, wenn sie sich mit der Sticknadel in den Finger piekte, weil ja, oh welch Wunder, rotes Blut zum Vorschein kam. Da hatte ich auf den Schlachtfeldern schon ganz andere Dinge gesehen. Um sie nicht doch noch aus irgendeinem sinnlosen Grund zu erschrecken, richtete ich erneut das Wort an Shigeko. "Möchtet Ihr vielleicht einen Tee? Verzeiht aber Ihr scheint ein wenig benommen zu sein."
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BeitragThema: Re: Die Gemächer von Shigeko   Die Gemächer von Shigeko Icon_minitimeSo 26 Jan 2014 - 19:39

"Shigeko-sama." Erneut ein knapp verpasster Herzinfarkt, warum in aller Welt war diese Frau auch so verdammt schnell? Sie drückte mich zurück in die Kissen und ich verfluchte mich erneut innerlich für diesen Zwischenfall von gestern. War ich wirklich noch so angeschlagen dass ich wegen eines Schreckens in Ohnmacht fiel? Genau das Gleiche dachte Seiko vermutlich auch von mir, aber sie kannte die weiteren Umstände ja nicht, weswegen ich in ihrem Ansehen vermutlich den Tiefpunkt der Tiefpunkte erreicht haben musste. Aber was mich noch mehr ärgerte war die Tatsache dass ich anscheinend wieder an das Bett gebunden war, wie ich es doch hasste. Es gab nichts womit man sich hier die Zeit vertreiben konnte, außer vielleicht die Flusen in der Luft zu zählen und dabei bekam man nach kürzester Zeit Augenleiden. Nein das war wirklich das Letzte was ich jetzt wollte. "Wie fühlt Ihr Euch? Habt Ihr Schmerzen?" Hatte Seiko das wirklich gefragt, ich zwang mich sie nicht zu mustern ob mit ihr etwas nicht stimmte. "Nein mir geht es gut." sagte ich vorsichtig und um einen neutralen Tonfall bemüht um nicht als weinerliches Kind oder eingeschnappte Pute rüberzukommen. Allerdings reimte ich mir langsam die passende Lösung für Seikos Verhalten zusammen, immerhin hatte sie gestern wegen dieser lächerlichen Kratzer die gesamte Strafpredigt von Lord Shigeru erhalten und ich vermutete dass sie dies nicht wiederholen wollte. Vermutlich genauso wenig wie ich. Dennoch würde mich interessieren was am gestrigen Abend noch passiert war außer dass ich dummerweise umgekippt war und Seiko womöglich deswegen noch mehr Ärger kassiert hatte. Für einen Moment weiteten sich meine Augen, wenn das wirklich der Fall war dann musste sie mich jetzt mehr als nur hassen. Fast hätte ich mich auf die Kissen geworfen um sie nicht als Mordwaffe auszustellen denn das Ersticken mit einem Kissen ging schnell und hinterließ keine Spuren, allerdings bezweifelte ich, dass Seiko nur eine Methode wüsste um mich aus dem Weg zu schaffen. Schnell verscheuchte ich diese Gedanken, ich wurde ja schon paranoid. "Möchtet Ihr vielleicht einen Tee? Verzeiht aber Ihr scheint ein wenig benommen zu sein." Benommen? Ja vermutlich hatte sie Recht, ich musste Fieber gehabt haben, vielmehr hatte ich es noch ein wenig, denn mein Kopf fühlte sich ein wenig schummrig an. Vielleicht erklärte das die wirren Gedankengänge. "Ja, das wäre sehr freundlich." sagte ich in gemäßigter Lautstärke und hoffte Seiko nicht wieder durch irgendwas aufzuregen, was ich vermutlich sowieso schon getan hatte.
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BeitragThema: Re: Die Gemächer von Shigeko   Die Gemächer von Shigeko Icon_minitimeSo 26 Jan 2014 - 19:47

"Nein mir geht es gut." Dieses blöde Miststück von einer Frau! Das war doch wohl nicht wahr! Wieso konnte ihr nicht der Arm oder irgendetwas wehtun? Dann hätte ich wenigstens Ichiro hierher schleifen und mich möglicherweise aus dem Staub machen können. Aber nein, Hauptsache man hielt mich hier nun noch länger fest. Ich zwang mich dazu nicht erneut auszuflippen, wobei dieses Mädchen ohnehin nur wieder umkippen und mir eine Strafpredigt bereiten würde, und setzte eine neutrale Mimik auf. Jetzt ganz ruhig bleiben, ich hatte die ganzen Stunden durchgehalten. Ich würde jetzt keinen Fehler begehen, wo ich mich gerade auf der Zielgeraden befand. Innerlich betete ich, dass meine Gefühlsschwankung meine Augen nicht wieder verfärbten oder mir einen Blauton verliehen, doch nach einem Blick auf meine Hand konnte ich dies ausschließen. Zudem würde diese Göre ohnehin wieder ohnmächtig werden, sofern sich mein Erscheinungsbild auf diese Weise verändern sollte. "Ja, das wäre sehr freundlich." Ich biss mir auf die Zunge und schluckte meinen bissigen Kommentar herunter. War ja mal wieder klar. Erst hatte man keine Schmerzen und dann machte man mich mal wieder zum Laufburschen. Ich sollte während der Zubereitung des Tees definitiv einen Spiegel suchen um sicherzugehen, dass wirklich nichts auf meiner Stirn geschrieben stand. "Wie Ihr wünscht." sagte ich noch immer so freundlich wie möglich, wobei ich inzwischen mit der Übelkeit rang. "Ich werde sofort zurücksein…" …und am liebsten die nächsten hundert Jahre deinen blöden Tee zubereiten um dich endlich vom Hals zu bekommen. "Solltet Ihr irgendetwas benötigen so bitte ich Euch, Euch unverzüglich bei mir zu melden, so dass ich Eurer Aufforderung nachkommen kann." Ich zwang mich zu einem Lächeln und trat aus dem Raum. Nach ungefähr fünf Minuten kehrte ich mit einer Tasse Tee in diesen zurück und bedauerte, dass ich während der Zeit des Zubereitens keinen einzigen Spiegel hatte finden können. Nun vielleicht war dies gar nicht so schlecht, da mein Erscheinungsbild nicht gerade die Verkörperung sämtlicher Schönheit sein dürfte. Während ich die Tür zuschob, wanderte mein Blick kurz zu dem roten Sessel um zu sehen ob mein Schwert noch dort lag. Erleichtert stellte ich fest, dass es sich wie zuvor dort befand und begab mich wieder zu Lady Shigekos Bett. Ich beschloss die Tasse in der Hand zu halten, so dass sie nicht auf dem Bett umkippen konnte, ehe ich mich wieder zu ein paar freundlichen Worten durchrang. "Gebt Acht Shigeko-sama, der Tee ist noch außerordentlich heiß."
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BeitragThema: Re: Die Gemächer von Shigeko   Die Gemächer von Shigeko Icon_minitimeSo 26 Jan 2014 - 20:03

Ich konnte es fast schon wieder greifen dass Seiko-san wütend wurde. Das würde sich vermutlich niemals legen. Was hatte ich ihr nur getan dass sie mich jetzt so verabscheute? Dass sie wieder kurz vor dem explodieren stand war jedoch nicht sonderlich gut, denn ich hatte jetzt sogar noch schlechtere Karten als gestern im Audienzsaal. "Ich werde sofort zurücksein…" Ich rechnete mir bereits aus, dass sie vermutlich nicht vor einer Viertelstunde zurücksein würde. "Solltet Ihr irgendetwas benötigen so bitte ich Euch, sich unverzüglich bei mir zu melden, so dass ich Eurer Aufforderung nachkommen kann." Und dieser Aufforderung würde ich vermutlich auch nicht nachkommen, es war höchstwahrscheinlich besser zu verbluten als eine Seiko vor mir zu haben die vor Wut so rot im Gesicht war wie eine glühende Teekanne und vermutlich auch das pfeifende Geräusch ausstoßend, sodass sie jeden Moment in die Luft gehen würde. Ich zwang mich dazu in der Zeit in der sie weg war nicht auf eigene Gefahr die Flucht zu ergreifen und irgendwohin zu verschwinden wo sie mich nicht finden würde. Ich blieb in dem gigantischen Bett liegen und starrte die gegenüberliegende Wand an. Ich behielt zwar nicht ganz Recht, aber Seiko blieb trotzdem ungewöhnlich lange für die Zubereitung eines Tees weg. Seufzend berührte ich den Verband in meinem Gesicht und hätte ihn am liebsten herunter gerissen. Herrgott nochmal schon wieder war ich das kleine Mädchen, das wegen ein paar Schrammen und einem Schrecken in Ohnmacht fiel und wegen diesen lächerlichen Schrammen auch noch Verbände abbekam. Ich verfluchte mich dafür dass ich nicht mehr Kampfgeist an den Tag legen konnte und meine Meinung gegenüber Seiko vertreten konnte. Ich presste für einen Moment die Lippen aufeinander. Ich hatte meine Eltern verloren, mein Land, mein Recht überhaupt auf dieser Welt zu sein. Was war ich nun? Ein kleines Mädchen, das stets von der Öffentlichkeit ferngehalten wurde und nun bemerken musste dass die Welt viel schlimmer war als es sich das vorgestellt hatte. Die Tränen die mir in die Augen steigen wollten drängte ich erfolgreich zurück und starrte wieder die Wand an. Irgendwann trat Seiko wieder in das Zimmer und an das Bett. "Gebt Acht Shigeko-sama, der Tee ist noch außerordentlich heiß." Oder mit anderen Worten gesagt, hoffentlich verbrennst du dich. Ich unterdrückte erneut ein Seufzen und nahm den Tee mit einem freundlichen 'Danke' entgegen.
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BeitragThema: Re: Die Gemächer von Shigeko   Die Gemächer von Shigeko Icon_minitimeSo 26 Jan 2014 - 20:09


Noch immer mit voller Motivation stand ich neben Lady Shigekos Bett und sah zu wie diese ihren Tee schlürfte. Natürlich waren meine Kleider noch immer nicht gänzlich getrocknet, ein klasse Gefühl, und ich kam hier einfach nicht weg. Dieser Tag fing genauso schlecht an wie der gestrige geendet hatte, mit dem Unterschied, dass ich mich nun wie der Tod auf Urlaub fühlte, da die Müdigkeit an mir zerrte und mein Körper noch immer eine etwas zu niedrige Temperatur hatte. Schließlich war die Teetasse leer und ich stellte sie auf einen der Tische, welche sich in dem Zimmer befanden. Ich musste hier endlich raus, aber wie? Ich entfernte mich von dem Bett und trat hinüber zu meinem Sessel, wo ich anschließend die beiden Decken zusammenlegte und mein Schwert wieder an mich nahm. Widerwillig drehte ich mich anschließend wieder um und verbeugte mich kurz vor Lady Shigeko. "Kann man Euch sonst noch behilflich sein, Shigeko-sama?" Kaum hatte ich meinen Satz beendet wurde noch in derselben Sekunde die Tür des Gemachs aufgeschoben. Gott hatte meine Gebete erhört! Eine der Dienerinnen trat ein, ihr Name lautete soweit ich mich erinnerte Hana, auch wenn mich dies nicht wirklich interessierte und sie kniete sogleich vor meinen Füßen nieder. "Lady Tsuyika, bitte vergebt mir diese Störung aber Lord Maruyama bat mich, mich nach Eurem Befinden zu erkundigen. Zudem lässt er fragen ob Ihr Euch in der Lage fühlt ihn in Empfang zu nehmen." Ich blickte verächtlich auf die Frau hinab, welche sich nun gerade auf der Höhe meines Knies befand. Ihre Stimme hatte beim Sprechen ein wenig gezittert, ebenso wie ihr Körper es gerade tat. Wie erbärmlich. Ich war mir zwar nicht sicher ob sie einfach nur Angst hatte, weil Lady Tsuyika eine solch hochrangige Frau war oder ob es lediglich meine Anwesenheit war, die sie so erzittern ließ, aber sie gab einfach ein abscheuliches Bild ab. "Des Weiteren soll ich von Lord Maruyama ausrichten, Seiko-sama, dass er Eure Erholung als äußerst wichtig erachtet und Euch daher bittet Euch auszuruhen. Während dieser Zeit seid Ihr von Eurer Aufgabe bezüglich Shigeko-samas Sicherheit freigestellt." Innerlich begann ich zu jubeln und musste mich wirklich zurückhalten nicht noch einen Freudensprung zu vollziehen. Ich behielt allerdings meine Fassung und verbeugte mich kurz vor Shigeko. "Wenn Ihr keinerlei Einwände gegen Lord Shigerus Wunsch habt, so würde ich mich nun in meine Gemächer zurückziehen." Ich ersparte mir weitere Worte bezüglich meiner Rückkehr, da ich an diese im jetzigen Moment noch gar nicht denken wollte und wartete ob Shigeko irgendwelche Einwände äußerte, für welche ich sie vermutlich in der nächsten Sekunde ermordet hätte. Jedoch nahm sie dies brav wie es sich für ein Mädchen wie sie gehörte hin und verabschiedete sich von mir. Schließlich verließ ich eine gute viertel Stunde später das Anwesen und begab mich nach Hause, wobei ich dieses Mal den Weg durch die Innenstadt wählte. Wenigstens würde ich für die nächsten paar Stunden etwas Ruhe haben… hoffentlich.

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BeitragThema: Re: Die Gemächer von Shigeko   Die Gemächer von Shigeko Icon_minitimeSo 26 Jan 2014 - 20:18

Ich versuchte den kochend heißen Tee so schnell wie möglich runter zu würgen, was mir allerdings nicht wirklich gelang, da ich mir mehr als nur einmal fast die Zunge verbrannte. Schließlich war die Tasse jedoch endlich leer und ich überreichte sie Seiko die sie beiseite stellte. Ich hoffte immer noch darauf, dass wenn ich alles schnell erledigte, sowohl ich als auch Seiko unsere Ruhe haben würden. Allerdings würde es vermutlich noch langweiliger sein wenn Seiko nicht mehr hier wäre, denn dann war meine einzige Beschäftigung wirklich das Anstarren der gegenüberliegenden Wand. Nur zu gerne hätte ich mich jetzt aufgesetzt oder hätte mich irgendwie bewegt, da sich mein Körper total verkrampft anfühlte und dies meinem Rücken nicht gerade gut tat. Verzweifelt versuchte ich eine möglichst angenehme Position in dem großen Bett zu finden, was sich allerdings nicht als so einfach herausstellte. Seiko die soeben die Decken auf dem Sessel zusammengelegt hatte wandte sich nun ab und verbeugte sich. "Kann man Euch sonst noch behilflich sein, Shigeko-sama?" Dieser Satz lief mal wieder vor Freundlichkeit nur so über und ich wollte auch gerade zu einer Antwort ansetzen, nämlich dass ich vollends zufrieden war und keiner Hilfe mehr bedurfte, sodass Seiko nachhause gehen konnte und mich los war und ich sie. Jedoch trat genau in diesem Moment eine Dienerin ein, die ich nicht kannte. "Lady Tsuyika, bitte vergebt mir diese Störung aber Lord Maruyama bat mich, mich nach Eurem Befinden zu erkundigen. Zudem lässt er fragen ob Ihr Euch in der Lage fühlt ihn in Empfang zu nehmen." Oh. Erst jetzt wurde mir bewusst dass ich ja auch Lord Shigeru mit meinem Ohnmachtsanfall wieder Sorgen bereitet haben musste und das nachdem er erst so kurz von seiner Reise wieder zurück war. Wäre ich doch einfach hier geblieben und nicht so mir nichts dir nichts in die Stadt und dann auch noch in das schlimmste Viertel marschiert, dann wäre dies alles nicht passiert. "Mir geht es gut und ich denke ich werde in der Lage sein ihn zu empfangen." sagte ich freundlich zu der Dienerin. Diese richtete nun das Wort auch an Seiko und teilte dieser mit dass Lord Shigeru um ihre Gesundheit bemüht war und sie sich deswegen nachhause begeben und ausruhen sollte. "Wenn Ihr keinerlei Einwände gegen Lord Shigerus Wunsch habt, so würde ich mich nun in meine Gemächer zurückziehen." Ich erhob natürlich keine Einwände, denn dann hätte ich mir mein eigenes Grab geschaufelt und sah zu wie Seiko den Raum verließ. Endlich. Ein wenig erschöpft ließ ich mich nach hinten in die Kissen sinken und sah noch zu wie sich das Dienstmädchen erneut verbeugte und dann den Raum ebenfalls verließ.
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BeitragThema: Re: Die Gemächer von Shigeko   Die Gemächer von Shigeko Icon_minitimeSo 26 Jan 2014 - 20:23

Ich war bereits seit den frühen Morgenstunden wach und fühlte mich zu meiner persönlichen Freude um einiges entspannter und gestärkter als gestern. Auch wenn mein Gewissen mir für einige Zeit zu spüren gab, dass mein Verhalten Seiko gegenüber nicht ganz korrekt gewesen war und sie teilweise von meiner Erschöpfung zu spüren bekommen hatte, so war das Ihre nicht gerade viel besser gewesen. Aber wer wusste schon was hier in den zwei Wochen vorgefallen war? Vermutlich hatte sie wieder, wie jedes Mal wenn ich für längere Zeit außer Haus war, einen Teil meiner Arbeit übernehmen müssen und sich der Gegenwart einiger unschöner Persönlichkeiten annehmen müssen, was eventuell an ihren Nerven gezerrt hatte und dieses Verhalten erklärte. Ich schüttelte den Kopf und setzte meinen Weg zu Lady Shigekos Gemach fort die, wie ich nun von Hana erfahren hatte, bereit war mich zu empfangen. Dennoch war Seikos angespannter Zustand keine Entschuldigung für ihr Fehlverhalten. Einer Vizeadmiralin durfte so etwas nicht unterlaufen. Schließlich schlug ich mir diese Gedanken aus dem Kopf und richtete sie stattdessen auf Lady Shigeko, deren Zustand mir größte Sorgen bereitete. Ich hoffte, dass Ichiros Behandlung bereits Fortschritte machte und sie sich gut erholte. Schließlich erreichte ich ihr Gemach und schob die Türe leise auf. "Lady Tsuyika." sprach ich nach einer Verbeugung. Nachdem ich die Tür geschlossen hatte trat ich ein wenig vor um nicht durch den ganzen Raum rufen zu müssen. "Wie fühlt Ihr Euch? Ihr müsst aufgrund der gestrigen Ereignisse große Schmerzen haben." stellte ich fest. Ich setzte mich auf die Bettkante und betrachtete Lady Shigeko kurz. Sie war noch immer blass, jedoch nicht mehr so dramatisch wie am gestrigen Tag. Auch ihr Fieber schien sich ein wenig gesenkt zu haben, da ihr Körper wesentlich entspannter wirkte. Ich schenkte ihr ein Lächeln und blickte sie wieder direkt an. Es tat mir leid, dass ich sie als meinem Gast solchen Umständen hatte aussetzen müssen, doch nun war es ohnehin zu spät dies ändern zu wollen. "Ich hoffe Ihr könnt Seiko dieses Verhalten vergeben. Auch wenn es für Euch völlig abstrakt klingen muss, so versichere ich, dass sie in Wahrheit eine sehr gute Persönlichkeit hat und auf sie stets Verlass ist. Sie steht nicht grundlos kurz davor zur Admiralin ernannt zu werden."
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BeitragThema: Re: Die Gemächer von Shigeko   Die Gemächer von Shigeko Icon_minitimeSo 26 Jan 2014 - 20:42

Ich hatte eine Weile warten müssen bevor sich wieder etwas tat und die Türen zu meinen Gemächern sich wieder öffneten. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich damit aufgehalten eine angenehme und zugleich nicht allzu ungünstige Position zu finden mit der ich bereit war Lord Shigeru zu empfangen. Ich kam zu dem Schluss dass ein halbaufrechtes Sitzen die beste Möglichkeit war und außerdem war jetzt keine Seiko mehr da die mich aufgrund dessen wieder zurück drücken würde, weil sie meinte ich würde sowieso jeden Moment wieder umkippen. Für wie erbärmlich musste sie mich eigentlich noch halten. Ich richtete schließlich meinen Blick von der so geliebten gegenüberliegenden Wand auf Lord Shigeru. "Lady Tsuyika." Er sah sehr munter aus und auch ausgeschlafen, doch trotzdem sah ich so etwas wie Sorge in seinem Blick und sofort stiegen Schuldgefühle in mir auf. "Lord Shigeru." Ich versuchte eine angedeutete Verbeugung was allerdings in meinem jetzigen Zustand nicht gerade einfach war. "Wie fühlt Ihr Euch? Ihr müsst aufgrund der gestrigen Ereignisse große Schmerzen haben." Seine weitere Frage verwirrte mich, denn ich hatte ja immer noch keine Ahnung was am gestrigen Tag passiert war, nur dass ich umgekippt sein musste konnte ich mir gerade so noch denken. "Verzeiht mir wenn ich fragen muss, aber ich weiß leider nicht viel mehr vom gestrigen Tag, als dass ich das Bewusstsein verloren habe." sagte ich und kam mir dabei ziemlich dämlich vor. "Und nein, ehrlich gesagt habe ich keine großen Schmerzen, es sind keine so schlimmen Wunden." sagte ich mit einem vorsichtigen Lächeln. Dass die Wunde an meiner Seite sehr wohl ziemlich schmerzte verschwieg ich lieber. Dass Lord Shigeru sich allerdings solche Sorgen um mich machte schmeichelte mir auch und ich konnte nicht vermeiden dass eine leichte Röte in mein Gesicht stieg. "Ich hoffe Ihr könnt Seiko dieses Verhalten vergeben. Auch wenn es für Euch völlig abstrakt klingen muss, so versichere ich, dass sie in Wahrheit eine sehr gute Persönlichkeit hat und auf sie stets Verlass ist. Sie steht nicht grundlos kurz davor zur Admiralin ernannt zu werden." Seine nächsten Worte erstaunten mich, denn er entschuldigte sich für Seikos Verhalten. "Ich sehe nichts in ihrem Verhalten dass ich ihr vergeben müsste." sagte ich ruhig. "Sie hat ja im Grunde genommen Recht mit dem was sie sagt, mit ihrer Abneigung mir gegenüber. Ich weiß schließlich nichts über die Welt dort draußen, ich bin wirklich das gut behütete Kind als welches sie mich immer bezeichnet und ich erliege schon den leichtesten Verletzungen. Was soll sie auch anderes von mir halten." Ich stockte und versuchte meine Fassung wieder zurückzuerlangen was mir allerdings nicht gelang. Tränen traten mir in die Augen und auch wenn ich innerlich noch so sehr darüber protestierte liefen sie über meine Wangen und ich konnte sie nicht aufhalten.
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BeitragThema: Re: Die Gemächer von Shigeko   Die Gemächer von Shigeko Icon_minitimeSo 26 Jan 2014 - 20:48

Ich schenkte Lady Shigeko ein weiteres Lächeln, auch wenn ich noch immer ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber hatte und gleichzeitig von Sorge erfüllt war. "Und nein, ehrlich gesagt habe ich keine großen Schmerzen, es sind keine so schlimmen Wunden." "Ich bin erfreut dies zu hören. Sowohl Ichiro als auch ich haben uns große Sorgen um Euren Zustand gemacht, da Euer Körper unter hohem Fieber zu leiden hatte." Wieder blitzte das Bild in meinen Gedanken auf, wie schwach Shigeko in meinen Armen gelegen hatte, als ich sie zu ihrem Gemach getragen hatte. Ich Körper war völlig erschlafft und ihre Atmung ging ungleichmäßig, ihre Haut war perlweiß gewesen. Meine Sorge erschien grenzenlos und als Seiko sich anschließend derart desinteressiert zeigte und Lady Shigeko auch noch beleidigt hatte, war mein ohnehin von den letzten Wochen stark strapazierter Geduldsfaden endgültig gerissen. Jedoch hoffte ich, dass das lautstarke Wortgefecht zwischen mir und Seiko nicht so fatale Folgen bezüglich Lady Shigekos Genesung hatte. "Verzeiht mir wenn ich fragen muss, aber ich weiß leider nicht viel mehr vom gestrigen Tag, als dass ich das Bewusstsein verloren habe." "Ihr seid während des Gesprächs mit mir und Seiko-san im Audienzsaal ohnmächtig geworden. Anschließend brachten wir Euch hierher, wo Ichiro Euch sofort behandelte." erklärte ich mit ruhiger Stimme. "Aufgrund dessen, dass Ihr eine stündliche Beobachtung benötigt habt, hielt sich Seiko-san die Nacht über in Eurem Gemach auf um Euren Zustand zu überwachen. Ichiro berichtete mit heute Morgen, dass sie ihn etwas grob aus dem Lazarett abgeführt und zu Euch gebracht habe, als sich Euer Zustand verschlechterte." Ich nahm die Decke, welche aufgrund von Lady Shigekos Bewegungen ein wenig verrutscht war und legte sie wieder richtig hin. "Ich sehe nichts in ihrem Verhalten dass ich ihr vergeben müsste. Sie hat ja im Grunde genommen Recht mit dem was sie sagt, mit ihrer Abneigung mir gegenüber. Ich weiß schließlich nichts über die Welt dort draußen, ich bin wirklich das gut behütete Kind als welches sie mich immer bezeichnet und ich erliege schon den leichtesten Verletzungen. Was soll sie auch anderes von mir halten." "Nein, sie hat kein Recht dazu Euch zu verurteilen. Sie mag vielleicht ein Talent bezüglich der Verteidigung haben und sehr hart im Nehmen sein, doch ist Euch in anderen Bereichen definitiv unterlegen. Zudem ist ihre Einschätzung voreilig, da sie Euch in keinster Weise kennt. Dies liegt vermutlich daran, dass sie stets Recht behalten will, was ich meist als eine ihrer negativen Eigenschaften anerkenne." Ich richtete meinen Blick auf Shigekos Gesicht und betrachtete sie einen Moment, ehe ich sah wie Tränen über ihre Wangen liefen. Meine Miene nahm einen besorgten Ausdruck an und ich legte ihr vorsichtig den Arm um die Schultern, in der Hoffnung sie damit beruhigen zu können. Das dieses Verhalten in Anbetracht dessen, dass wir beide höheren Kreisen entstammten und angeblich jeder Anstandsregel Folge zu leisten hatten, völlig belanglos wie sinnlos sie waren, unangebracht war bedachte ich in diesem Moment nicht.
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