Inuyasha Legends


 
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 Das Iwakunviertel

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BeitragThema: Das Iwakunviertel   Das Iwakunviertel Icon_minitimeMo 1 Apr 2013 - 23:19

Das Iwakunviertel


Das Iwakunviertel ist jener Bereich der Stadt Narita in dem die 'untere Schicht' der Gesellschaft haust. Meist sind dies irgendwelche Banditen, die sich über einen gewissen Zeitraum hinweg zu verstecken haben, illegale Warenhändler die versuchen hier ihre Waren loszuwerden ohne anschließend in Schwierigkeiten zu geraten oder gänzlich verarmte Familien, die sich weigern in die Gesellschaft einzutreten und Arbeit oder ähnlichen Dingen nachzukommen. Es wird von den meisten Bürgern Naritas umgangen, teilweise aus Gründen der Angst, teilweise aus Verachtung und Ekel. Die Stadt sorgt jedoch dafür, dass jene Leute die dort ihr Leben verbringen lebenswürdige Umstände haben, sprich ein Dach über dem Kopf, Medikamente und Nahrung. Auch das Militär verwendet teilweise die Fertigkeiten oder Beziehungen gewisser Leute wie zum Beispiel Dieben oder Banditen um den Feind zu irritieren oder an gezielte Informationen zu gelangen. Das Vertrauen in diese Personen ist jedoch äußerst gering. Dennoch erhält jeder, der seine Aufgabe vollständig und ohne Makel erledigt eine gute Entlohnung. Aufgrund dessen, dass das Iwakunviertel noch im Bereich der Stadt liegt, wird es als der vierte von insgesamt fünf Stadtteilen bezeichnet.
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BeitragThema: Re: Das Iwakunviertel   Das Iwakunviertel Icon_minitimeDo 23 Jan 2014 - 22:23


Es war mir tatsächlich gelungen aus dem Anwesen der Maruyamas zu entkommen. Es war keineswegs so, dass ich die Gastfreundschaft und die große Hilfe von Lord Maruyama nicht anerkannte oder gar in Frage stellte, aber dieses ewige Warten und Gefangen sein ging mir mit der Zeit wirklich auf den Nerv und drückte zudem auf meine Laune. Es war wahr, ich war auch schon früher nicht viel nach draußen gekommen, hatte den Großteil meiner Zeit drinnen verbringen müssen, über meinen Studienaufgaben oder mit den ausgesuchten Gesprächspartnern, aber ich hatte immerhin in den Garten des Anwesens gedurft. Und auch schon damals hatte ich mich geschickt angestellt und war den Wachen entkommen. Meist war dies ein leichtes, da sie nachts meist einfach einschliefen und das nannte sich Leibgarde. Bisher war ich der Meinung gewesen, dass nur unsere Soldaten dermaßen unachtsam mit ihren Aufgaben waren, aber selbst hier hatten beide Wachen geschlafen. Sie schienen noch recht jung zu sein, vielleicht noch Anfänger, aber trotzdem wäre es wohl besser für sie gewesen wach zu bleiben. Nun ja mir war dies nur recht, denn endlich hatte ich die Möglichkeit gefunden mich draußen frei zu bewegen. Aber in was für eine Gegend war ich hier getappt? Alles war schmutzig und es roch schlecht, außerdem fühlte ich mich hier kein bisschen wohl. Es war natürlich so, dass ich in einer wohlbehüteten Welt aufgewachsen war, in der es so etwas wie Leid und Schmerz nur sehr selten gab und Probleme immer lösbar waren, aber ich hatte mir das Leben niemals ausgesucht. Wie oft hatte ich damals da gesessen und überlegt meine Eltern einfach zu verlassen, mich von diesen ewigen Vorschriften und Einschränkungen nicht länger fesseln zu lassen, aber ich hatte es niemals in die Tat umgesetzt. Umso glücklicher war ich jetzt, da ich es endlich einmal geschafft hatte mich den Regeln zu widersetzen. Allerdings wurde ich durch ein Klirren aufgeschreckt und bemerkte eine Person die um eine Ecke geschritten kam. Eine Person die mir sehr bekannt vorkam. Es war die junge Frau die mir in der Nähe des Audienzsaales entgegen gekommen war. Doch sie schien mich gar nicht zu beachten. Zwar sollte ich nach knapp verpasstem Herzinfarkt wohl glücklich darüber sein, dass sie mich nicht erkannt hatte, aber es machte mich irgendwie wütend. Sie hatte mich erneut mit diesem kalten Blick angesehen, der durch mich hindurch sah. Mich nicht einmal beachtet, so als wäre ich überhaupt nicht da. Ich hasste es so behandelt zu werden. Es lag nicht daran, dass ich als Kind Beachtung bekommen hatte, denn das hatte ich auch nicht. Meine Eltern waren immer viel zu beschäftigt gewesen, meine Lehrer wurden für ihr Tun bezahlt und gaben sonst auch nichts auf mich. Es war eher dass ich es hasste mit so einem Blick angesehen zu werden. Ich hasste es in den Augen der Leute ein Niemand zu sein, jemand der nicht einmal einen Blick wert war. Ich ballte die Hände zu Fäusten und ging in die andere Richtung davon. Allerdings zu sehr in meine Wut vertieft als die Personen zu bemerken, die mir entgegen kamen. Und zwar Männer die keineswegs vertrauenswürdig aussahen. Ich machte noch auf dem Absatz kehrt, aber sie waren schneller als ich. "So spät noch allein unterwegs?" fragte einer der Männer höhnisch und grinste, wobei eine Reihe schiefer Zähne zum Vorschein kam. Ich wollte mich umdrehen und einfach gehen, aber daraus wurde nichts, denn er packte mich am Arm. "Aber, aber, bleib doch noch etwas." Die widerlich gehässige Art des Mannes war einfach nur abstoßend. Zwar hatte ich mich nicht sonderlich auf so eine Situation vorbereitet und mir irgendwo ein Waffenarsenal angeschafft, aber ganz blöd war ich auch nicht. Vorsichtig ließ ich die lange und spitze Nähnadel von meinem Ärmel in die Hand gleiten und wandte mich gezwungenermaßen dem Mann zu, da er mich auch am anderen Arm packte. "Du kommst nämlich jetzt mit uns." Seine Stimme schwang in ein Lachen über und innerlich freute ich mich schon es ihm gleich aus dem Gesicht zu vertreiben. Ich war keine Kämpferin, dafür aber gut im Täuschen. "Bitte tut mir nichts." flehte ich in dem besten weinerlichen und verängstigten Ton den ich zustande bringen konnte. Das Lachen des Mannes wurde lauter. "Das kommt ganz auf dich an, Süße." sagte er und sein Gesicht näherte sich mir bedrohlich. Jetzt oder nie. Ich riss die Hand nach oben, löste so meinen Arm aus dem Griff des Mannes und rammte ihm die Nadel mit aller Kraft in die Brust. Mit einem gurgelnden Laut sackte er zusammen. Selbst sehr erstaunt über das Gelingen meines Plans starrte ich den Mann an, begriff dann aber dass ich wohl besser loslaufen sollte. Allerdings zu spät, denn noch in den ersten Schritten wurde ich festgehalten. "Das wirst du büßen." presste nun ein anderer Mann hervor und hielt mich am Arm fest. Ich trat um mich, im verzweifelten Kampf gegen den viel kräftigeren Mann und traf dabei den nächsten der ihm zur Hilfe kommen wollte in den Magen. Er keuchte auf, stand aber wieder schneller auf den Beinen als ich gedacht hätte. Verdammt das sah wirklich schlecht für mich aus. Und erst jetzt meldete sich durch das gesamte Adrenalin auch die Angst in mir.
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BeitragThema: Re: Das Iwakunviertel   Das Iwakunviertel Icon_minitimeDo 23 Jan 2014 - 22:28

Nachdem ich das Anwesen von Lord Shigeru verlassen hatte, war ich die zahlreichen Treppen des Schlosses hinabgestiegen und hatte dabei beobachtet, wie sich der Himmel nach und nach verdunkelte bis die Stadt gänzlich in den Schatten der Nacht gehüllt wurde. Um meine Ankunft in meinem Apartment ein wenig vorzuverlegen, beschloss ich somit das Iwakunviertel zu durchqueren, anstatt weitere zwanzig Minuten zu vergeuden indem ich den langen Weg durch die Innenstadt verwendete. Das Iwakunviertel hatte als sozialer Brennpunkt der Stadt einen schlechten Ruf und wurde von vielen Bewohnern und Soldaten gemieden, jedoch lag dies nicht an der Führung der Stadt, welche auch diesen Bereich unterstütze, sondern mehr an den Bürgern, aus welchen Gründen auch immer. Jedoch, so musste ich gestehen, hatte es durchaus seine Vorteile, da man in diesem Viertel bestimmte, teilweise nicht gerade alltägliche Dinge erwerben konnte und dazu noch sehr preiswert, wenn man wusste wie man mit den Händlern umzugehen hatte… Ich beschleunigte mein Tempo ein wenig und schritt durch die Straße. Natürlich war es auch gefährlich sich in diesem Stadtteil aufzuhalten, speziell als Frau. Die meisten waren wehrlos und wurden deshalb zum größten Teil überfallen. Doch auch für Männer war es nicht immer ungefährlich, für jene die versuchten ein Mitglied einer Bande über den Tisch zu ziehen oder hier ein wenig Ordnung hineinzubringen. Somit kam es des Öfteren vor, dass beispielsweise Soldaten die diese Gegend mit großen Vorsätzen betreten hatten, teilweise in anderen Zuständen zurückkehrten… oder eben gar nicht. Jedoch hatte ich, so ungewöhnlich dies auch erschien, den Vorteil dass ich viele Jahre in einer solchen Szene hatte leben müssen, beraubt, geschlagen und weitaus schlimmeres wurde, bis man mir endlich einen Ausweg bot. Ich hatte mich mühsam hochgearbeitet und unter vielem zu leiden gehabt bis ich an jenem Punkt angekommen war, an dem ich heute stand: Die einzige Vizeadmiralin, der jeder Respekt und Anerkennung entgegenbrachte, auch wenn es bei einigen unerfahrenen Soldaten in Ausnahmefällen besondere Lektionen benötigt hatte. Ein schmales Lächeln legte sich auf meine Züge. Jeder hatte mich damals ausgelacht und verspottet, keine Option ausgelassen um meine Ziele in weite Ferne zu verschieben und dennoch hatte ich es geschafft. Ich bog um die Ecke und erblickte (erneut) die Frau, welche mir zuvor im Anwesen begegnet war. Verfolgte sie mich? Eine Stalkerin? Ich blickte sie mit demselben kühlen Blick an wie zuvor. Wie ich gehört hatte, befand sich derzeit ein Gast im Hause Maruyama, welcher den Aussagen nach unter direktem Schutz von Lord Shigeru stand und dessen Wohl somit höchste Priorität hatte. Aber wieso sollte ausgerechnet sie das sein? Und warum sollte Shigeru sich um das Wohl eines einfältigen Mädchens derart überschlagen? Während sie wütend an mir vorbeirauschte blieb ich stehen und dachte einen Moment nach. Diese Theorie würde wenigstens erklären, weshalb sie sich in der Nähe der Säle aufgehalten hatte… Meine Gedanken wurden jedoch unterbrochen als ich Stimmen vernahm, so wie den dumpfen Aufprall eines Etwas auf den steinernen Platten. Wenn meine Theorie wirklich stimmte und dieser Frau wirklich etwas passierte… so war mein Sarg so gut wie vorbestellt. Ich eilte zu der Ecke hinter der die Frau verschwunden war und sah gerade noch eine Schar von Männern, von denen einer die wie ein kleines Kind wild um sich schlagende Lady festhielt. So wie ich das gerade sah, waren es an die acht Personen, ausgenommen von mir und dem kleinen Sorgenkind, sowie einem Mann, der am Boden lag und bereits tot zu sein schien. Erstaunlicherweise traf sie den Mann tatsächlich in den Magen und riss sich los, stand nun also mit dem Rücken zu mir. Die Männer schritten nun bedrohlich auf sie zu und bemerkten mich auch nur am Rande, ein fataler Fehler. Vermutlich dachten sie ohnehin, dass ich die sofortige Flucht ergreifen würde, aber nein im Gegenteil. Mit ein paar wenigen Schritten stand ich hinter der Frau, für die ich nun gezwungenermaßen die Aufpasserin spielen musste, und riss sie an der Schulter zurück. Der erste Mann holte bereits zum Schlag aus, doch ich wich schon beinahe gelangweilt seiner Faust aus, packte seinen Arm an den Gelenken und zog ihn hinab, so dass er nach vorne überkippte. Anschließend zog ich das Knie hoch und schlug damit heftig gegen seinen Kiefer, woraufhin Blut aus seinem Mund trat. Ihn am Kragen gepackt, schleuderte ich ihn mit einer geschickten Drehung gegen die Wand, wo er ohnmächtig zu Boden sank, alles innerhalb weniger Sekunden. Nun stand ich vor sieben durchaus unfreundlich blickenden Männern, welche alle das Ziel hatten mich auszuschalten. Erneut erschien ein schmales Lächeln auf meinen Zügen. Dann konnte das Spiel ja beginnen…
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BeitragThema: Re: Das Iwakunviertel   Das Iwakunviertel Icon_minitimeDo 23 Jan 2014 - 22:32

Ich hatte damit gerechnet, dass nun mein letztes Stündlein geschlagen hatte, denn ich war eindeutig in der Unterzahl und wehren konnte ich mich auch nicht mehr großartig. Ich besaß weder eine Waffe noch die nötige Kenntnis eine solche überhaupt einzusetzen. Und das alles nur weil ich mal wieder zu leichtsinnig gewesen war und aus lauter Neugierde und Unbedachtheit in das wohl schlimmste Viertel dieser gesamten Stadt hineingestolpert war. Ich wollte noch ein letztes Gebet gen Himmel schicken, als ich (ziemlich brutal) an der Schulter zurückgezogen wurde. Die Frau von vorhin, die mich mit diesem kalten durchschauenden Blick angesehen hatte stand jetzt vor mir. Aber was hatte sie vor, wollte sie wirklich gegen all diese Männer kämpfen? Oder waren hier noch irgendwo andere Soldaten, bereit ihr zur Hilfe zu eilen? Ich sah mich um, konnte jedoch niemanden entdecken und kam zu dem Entschluss, dass sie wohl allein hier gewesen war. Aber sie sah kein bisschen eingeschüchtert aus, was sich dann vollständig bewies, als sie den ersten Mann packte, ihn nach unten zog und ihr Knie gegen seinen Kiefer donnerte. Das sah wirklich schmerzhaft aus und besonders appetitlich klang es auch nicht. Doch dass sie den einen Mann so fertig gemacht hatte, schien es nicht besser zu machen, denn nun waren die anderen wirklich auf 180 und sahen absolut mordlustig aus. Zwei der verbleibenden sieben Männer gingen auf die junge Frau los. Es schien so, dass der eine sie an den Schultern festhalten wollte und der andere sie von frontal angreifen. Ich wusste es nicht, doch es gelang ihnen nicht, denn sie lagen schneller auf dem Boden als sie überhaupt bis drei zählen konnten. Auch der letzte der es wagte die Frau anzugreifen rührte sich schon bald nicht mehr und die verbleibenden vier ergriffen schließlich die Flucht. Ich musste mich wirklich dazu zwingen den Mund wieder zu schließen, denn das was ich gerade zu Gesicht bekommen hatte, war so außergewöhnlich, dass mir selbst der Atem in der Kehle hängen geblieben war. Ich hatte noch nie eine Frau mit so außerordentlichem Talent für das Kämpfen gesehen, doch diese Frau besaß nicht nur die Kraft es mit acht Männern aufzunehmen, sondern kämpfte auch noch mit einer besonderen Anmut und Eleganz, dass es fast wie eine Art Tanz aussah. Die Bewegungen der Männer hingegen waren stockend und unflexibel gewesen, sie sahen aus wie plumpe Mehlsäcke. Ich starrte die Frau noch immer an und realisierte erst dann, dass sie mich gerade gerettet hatte und dass wohl noch eine saftige Strafe auf mich zukommen würde. Vielleicht wäre es besser gewesen sich während des Kampfes einfach davonzustehlen, aber das wäre weder fair ihr, noch meinem Gewissen gegenüber gewesen. Jedoch blieb mir die Danksagung im Hals stecken, als sie sich zu mir umwandte.
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BeitragThema: Re: Das Iwakunviertel   Das Iwakunviertel Icon_minitimeDo 23 Jan 2014 - 22:40

Ich hörte noch wie der Körper des Mannes an der steinernen Hauswand aufschlug und dieser anschließend zu Boden sank, blickte jedoch nicht in seine Richtung und verschränkte stattdessen die Arme. Sieben. Die Mimik der Männer veränderte sich, nahm einen wutentbrannten Ausdruck an woraufhin zwei von ihnen sogleich auf mich zustürmten. Es schien so als wolle mich der Eine zunächst an der Schulter fixieren um meinen Angriff zu unterbinden während der andere mich anschließend ausschalten sollte, welch lächerlicher Plan. "Das wirst du noch bereuen, du Miststück. Bist du dir darüber im Klaren, mit wem du dich soeben angelegt hast? Verabschiede dich schon mal von deiner kleinen Freundin, denn hier kommst du nicht mehr lebend raus!" Inzwischen stand er beinahe vor mir, doch der Ausdruck in meinem Gesicht war noch immer nichtssagend, meine Arme noch immer verschränkt. Natürlich war es selbstverständlich, dass ich nicht antwortete, schließlich hatte ich weder Zeit noch Lust auf ein Pläuschchen mit solchen taktisch unklug arbeitenden Männern. Wutschnaubend stand der Mann letztendlich vor mir, das Gesicht vor Wut verzerrt und versuchte mich an den Schultern zu fassen. Meine Augenbrauen rutschten unbeeindruckt von seinem Versuch ein Stück nach oben, während ich mich gelangweilt duckte um seinem Angriff auszuweichen und im anschließend meine Faust in den Magen rammte. Ein Keuchen ertönte und der Mann begann für einen kurzen Moment zu taumeln, so wie es geplant war. Noch immer geduckt drehte ich mich und schlug mit dem Bein gegen seine Wade, woraufhin er automatisch das Gleichgewicht verlor und neben mir zu Boden fiel. Er keuchte ein weiteres Mal auf, da sämtliche Luft aus seinen Lungen gepresst wurde, doch dies waren ohnehin seine letzten Atemzüge. Noch während sein Kollege erschrocken seinen Namen rief und ich hörte, wie sich mir eilige Schritte näherten, beugte ich mich über den neben mir liegenden Mann und drückte seinen Kehlkopf durch. Sechs. Die Schritte wurden schneller und ich hörte das aufgeregte Atmen des zweiten Mannes, bis er schließlich vor mir stand und mich versuchte mit einem Tritt auf den Boden zu bringen. Ich wich seinem Schlag mit einer Drehung aus, bei der ich mich zeitgleich aufrichtete und rammte ihm noch im Moment seiner Überraschung den Ellenbogen in die Rippen. Aua! Der Typ trat etwas konfus ein paar Schritte zur Seite und grinste mich anschließend an. "Na wie sieht’s aus? Ich bin wohl eine Nummer zu groß für so ein dummes Gör wie dich, nicht wahr?" Oh ja, damit hatte er recht. Er war groß, nein sogar riesig so dass ich mich beinahe anstrengen musste um sein Gesicht zu sehen. Vermutlich hatte er eine Größe von 1,90m wenn das genügte. Dazu war er sehr breit gebaut und hatte wie es schien jede Menge Muskeln, mit welchen mein Ellenbogen soeben hatte Bekanntschaft machen müssen. Das durfte ja nicht wahr sein. Ärgerlich verzog ich das Gesicht, während er seinen zweiten Angriff startete. Etwas Helles blitzte auf, ein Messer wie ich vermutete. Bereits nach zwei Schritten stand er erneut vor mir und holte aus um mir seine Waffe in den Körper zu rammen. Entspannt blieb ich stehen und schlug noch bevor mich das Messer, welches wie ich nun feststellte ein veralteter Dolch war, mich erreichen konnte heftig gegen sein Handgelenk. Er stockte aufgrund des Schmerzes einen Moment lang, welchen ich nutzte um seinen Arm, der vermutlich so lang war wie mein gesamter Oberkörper zu packen und zu verdrehen. Er ließ den Dolch automatisch fallen, welcher mit einem lauten Geräusch auf dem Boden aufschlug und ging in die Knie, je weiter ich den Arm drehte. Noch ein klein wenig mehr und er wäre mit Sicherheit gebrochen. "Zu groß, ja?" sagte ich und drehte den Arm weiter, bis ein unangenehmes Knacken zu hören war, gefolgt von seinem Aufschrei. Schadenfreudig riss ich ihn ein Stück herum, packte anschließend seinen Kopf und bewegte ihn in eine unnatürliche Richtung. Ein zweites Knacken war zu hören, dieses Mal aufgrund des nun gebrochenes Genicks, woraufhin der Mann leblos zu Boden ging. Fünf. Ich hob den Kopf und blickte zu den verbliebenen Mitgliedern der Truppe, welche alle ein wenig blass wirkten, was vermutlich nicht nur an dem Tod ihrer Freunde lag, sondern auch daran, dass meine Augen inzwischen eine leichte rötliche Färbung angenommen haben mussten. Um ehrlich zu sein, ging mir diese Sache langsam auf den Keks, denn es war eine reine Zeitverschwendung. Da kämpften ja selbst die gänzlich untauglichen Soldaten besser, welche ich für morgen Abend am Hals hatte. Schließlich stürmte wieder einer auf mich zu. Konnte das nicht mal aufhören? Er rannte an mir vorbei und versuchte das Messer seines nun verstorbenen Freundes zu nehmen um es anschließend gegen mich zu verwenden. Er war noch sehr jung, vermutlich nicht mal Anfang zwanzig, schade drum. Noch während er auf dem Boden lag und sich mit dem Dolch an die Brust gepresst hektisch versuchte aufzurichten trat ich von oben herab mit dem Fuß auf ihn, woraufhin mein Absatz sich in seinen Rücken bohrte. Er keuchte und eine rote Flüssigkeit trat aus seinem Körper aus und tropfte auf den Boden. Ich legte den Kopf schräg und sah zu ihm hinab. Hatte er den Dolch jetzt nur wegen meines Trittes in die Brust gerammt bekommen? Das war doch nicht sein Ernst? Ich trat ihm in die Rippen, worauf sein Körper auf die andere Seite kippte und tatsächlich, der Dolch steckte tief in seiner Brust. Sein Atem ging stockend während er seine letzten Sekunden lebte. "Unglaublich." sagte er und Blut trat aus seinem Mund. "Das ein kleines Mädchen wie sie… ausgerechnet von der Walküre persönlich verteidigt wird. Wie konnten wir da nur auf den Gedanken kommen, diesem Balg auch nur ein Haar krümmen zu wol…" Seine Worte brachte er nur bruchstückhaft heraus, während seine Stimme immer leiser wurde und er schließlich verstummte. Vier. Ich hob den Kopf und sah die Verbliebenen an, welche mich jedoch, obwohl meine Augen vermutlich wieder einen normaleren Farbton angenommen haben mussten, nur von Panik erfüllt anstarrten und letztendlich die Flucht ergriffen. Na endlich. Ich wandte mich um und blickte die Frau an, welche noch immer wie angewurzelt dastand und keinen Ton zustande brachte, als ich schon auf sie zuschritt. Innerlich seufzte ich, nun ließ sich eine Konversation wirklich nicht vermeiden. Abgesehen davon war dieser Abend nun wahrscheinlich endgültig gelaufen, da ich vermutlich nicht vor Mitternacht in meiner Wohnung eintraf, wenn überhaupt. "Verzeiht die Störung, Lady." sagte ich zu der Frau und verbeugte mich notdürftig. "Ich sah mich aufgrund gewisser Umstände gezwungen einzugreifen, um Euer Wohlsein zu sichern. Mein Name ist Sugimura Seiko, Vizeadmiralin der Domäne Maruyama und oberste Beraterin von Lord Maruyama Shigeru."
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BeitragThema: Re: Das Iwakunviertel   Das Iwakunviertel Icon_minitimeDo 23 Jan 2014 - 22:45

Das mir von dem Anblick des soeben gebotenen Schauspiels nicht vollkommen übel geworden war, war wirklich ein Wunder, denn obwohl ich nach der Sache mit meinen Eltern nicht mehr den aller empfindlichsten Magen hatte, so waren die Geräusche und vor allem der aufdringlich Blutgeruch doch wirklich einfach nur ekelhaft gewesen. Allerdings hatte es diese Zurschaustellung von Können und perfektem Talent in Sachen kämpfen nicht besser gemacht, denn ich hatte das dringende Bedürfnis mich einfach um die nächste Hausecke davon zu schleichen. Ich war aus dem Anwesen davon gelaufen und hatte mich auch noch durch meine eigene Dummheit vollkommen unnötig in Gefahr gebracht und vermutlich den Abend der jungen Frau gänzlich verdorben, denn ich konnte es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es ihre beliebteste Freizeitgestaltung war, sich mit schmierigen Straßenganoven anzulegen und sich beleidigen zu lassen nur um diese danach möglichst alt aussehen zu lassen. Wenn ich mir jetzt dagegen überlegte was ich wohl getan hätte wenn sie nicht in der Nähe gewesen wäre, dann läge vermutlich ich ermordet da auf der Straße und nicht diese Männer. Am liebsten hätte ich meinen Kopf gegen die Wand geschlagen so idiotisch kam ich mir vor, da ich nur daneben gestanden und nichts getan hatte. Wäre dieser Frau nun irgendwas zugestoßen, was ja nicht der Fall gewesen war und auch nicht gewesen wäre bei ihrem Talent, dann hätte ich gar nichts tun können, allerhöchstens dumm aus der Wäsche schauen. Außerdem ärgerte es mich tierisch dass dieser widerwertige, nun tote, Kerl mich noch in seinen sterbenden Worten beleidigt hatte. Sah ich wirklich aus wie ein Kind? Ein kleines verängstigtes Mädchen das nicht mal einen Schritt ohne drei Leute in Begleitung tun konnte. Das am besten sein Leben lang eingesperrt bleiben musste. Ein hübscher, kleiner und verängstigter Singvogel in einem goldenen Käfig ohne Entkommen, oder was? Ich unterdrückte ein Schnauben. Wie ich es doch hasste. Am liebsten hätte ich auf die Leiche des Mannes eingetreten, auch wenn es keine Hoffnung gab dass er die Worte zurücknehmen würde. Jedoch verpuffte diese Wut jetzt gänzlich als die junge Frau auf mich zukam. Ich musste mich zwingen nicht ein paar Schritte zurück zu treten und dem vermutlich tödlichen Blick zu entgehen, der mich vermutlich… Hä? "Verzeiht die Störung, Lady. Ich sah mich aufgrund gewisser Umstände gezwungen einzugreifen, um Euer Wohlsein zu sichern. Mein Name ist Sugimura Seiko, Vizeadmiralin der Domäne Maruyama und oberste Beraterin von Lord Maruyama Shigeru." Verbeugte sie sich wirklich gerade vor mir? Ich hatte mit dem Tod persönlich gerechnet oder vielmehr der Vorstufe dazu, aber das? War ich jetzt vollständig durchgeknallt? Ich unterdrückte den Drang wie eine völlige Hirntote zu Stottern anzufangen und meine Verwirrung so preiszugeben. Ich verbeugte mich jetzt ebenfalls tief vor ihr. Zwar war das vermutlich nicht dem Stand gemäß, aber ich sah mich durch diese Rettung dazu verpflichtet. "Es tut mir sehr leid, dass ich Euch in diese Lage verwickelt habe Sugimura-san. Es ist meinem Fehlverhalten zuzuschreiben dass Ihr Euch in eine solche Gefahr bringen musstet."
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BeitragThema: Re: Das Iwakunviertel   Das Iwakunviertel Icon_minitimeDo 23 Jan 2014 - 22:48

Ich richtete mich wieder zu meiner vollen Größe auf und überragte somit der vor mir stehenden Frau ein gutes Stück, vor allem da meine Haltung wie es von meiner gesellschaftlichen Position erwartet wurde, aufrecht und angespannt war. "Es tut mir sehr leid, dass ich Euch in diese Lage verwickelt habe Sugimura-san. Es ist meinem Fehlverhalten zuzuschreiben dass Ihr Euch in eine solche Gefahr bringen musstet." Ein kalter Ausdruck kehrte wieder in meinen Blick zurück und ich zwang mich dazu nicht allzu sehr genervt oder unhöflich zu wirken, wer weiß welche Folgen ein solches Verhalten mit sich bringen könnte. "Meine Aufgabe ist es, für die Sicherheit der Menschen zu sorgen, weshalb Ihr Euch keinerlei Schuld bezüglich dieses Angriffes zuzuschreiben habt, Lady." Meine Stimme blieb gleichmäßig, klang weder freundlich noch ablehnend, so wie man es in politischen Kreisen und Verhandlungen oft anwandte. Die folgenden Worte spuckte ich widerwillig aus, jedoch hatte ich keine andere Wahl. Wieso hätte dieser Abend auch mit einem Tee und unzähligen Akten enden können, wenn man doch niedere Banditen töten und ein kleines, untaugliches Mädchen beschützen konnte, das einem ziemlich auf die Nerven ging? Da waren mir die Akten erheblich lieber. "Ich bitte Euch um Vergebung, doch es ist als Zugehörige der Truppen der Domäne Maruyama meine Pflicht Euch unbeschadet in Euren derzeitigen Wohnort zurückzugeleiten. Speziell in diesem Falle hat dies höchste Priorität, da wir uns in Sektor Vier der Stadt, dem Iwakunviertel aufhalten, in dem Übergriffe wie jener von eben nicht außergewöhnlich sind. Ich entschuldige mich vielmals für mein Fehlverhalten und bitte inständig um Vergebung, dass Ihr einer solchen Hinrichtung dieser Männer beiwohnen musstet." Ich verbeugte mich ein weiteres Mal und versuchte mich dabei nicht direkt auf der Straße zu übergeben, was in dieser Haltung durchaus möglich gewesen wäre. Ich konnte diese Person im Entferntesten nicht ausstehen, so viel war sicher. Ein kleines Kind, das nichtwissend durch das Anwesen tigerte und nur Probleme bereitete, konnte ich nicht gebrauchen. Ich erhob mich wieder aus meiner Haltung und sah die Frau an, mit einem Blick, der meine Worte verdeutlichte und ihr von jedem erdenklichen Widerspruch abriet. Jedoch war es meine Pflicht eine weitere Information in Erfahrung zu bringen, bevor ich wieder Leibwächterin spielen durfte. Hatten Leute wie sie nicht irgendwelche Babysitter?? "Vergebt mir mein forsches Verhalten, doch es ist meine Pflicht mich nach Eurem Namen zu erkundigen Lady." Mir blieben die Worte beinahe im Hals stecken, so viel Abscheu empfand ich, doch ich riss mich zusammen. Hoffentlich hatte ich diese Aktion bald hinter mir.
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BeitragThema: Re: Das Iwakunviertel   Das Iwakunviertel Icon_minitimeDo 23 Jan 2014 - 22:54

"Meine Aufgabe ist es, für die Sicherheit der Menschen zu sorgen, weshalb Ihr Euch keinerlei Schuld bezüglich dieses Angriffes zuzuschreiben habt, Lady." Zwar blieb Seikos Stimme fast das gesamte Sprechen über auf einem Niveau und die Tonlage veränderte sich so gut wie überhaupt nicht, aber ich merkte ihr den Widerwillen trotzdem an. Vermutlich aus den gleichen Gründen warum mich auch diese Straßenbanditen überfallen hatte. Weil alle dachten, ich sei ein kleines Mädchen, das sich nicht wehren konnte und einen Aufpasser benötigte. Ich unterdrückte die Wut die wieder in mir aufsteigen wollte so gut es ging. Bei Gott nochmal ich war 19 Jahre alt und ich hatte einen dieser Männer getötet, auch wenn das mehr ein Glückstreffer gewesen war. Am liebsten hätte ich mit den Zähnen geknirscht, weil ich vor Wut fast platzte. Nun gut ich würde mich fügen und ihr bis ins Anwesen der Maruyamas folgen, mich dort in das vorgesehene Zimmer begeben und wie ein kleines Mädchen darum hoffen dass dies alles nicht weitere Folgen haben würde. Und genau das war es was mich so furchtbar ärgerte. "Ich bitte Euch um Vergebung, doch es ist als Zugehörige der Truppen der Domäne Maruyama meine Pflicht Euch unbeschadet in Euren derzeitigen Wohnort zurückzugeleiten. Speziell in diesem Falle hat dies höchste Priorität, da wir uns in Sektor Vier der Stadt, dem Iwakunviertel aufhalten, in dem Übergriffe wie jener von eben nicht außergewöhnlich sind. Ich entschuldige mich vielmals für mein Fehlverhalten und bitte inständig um Vergebung, dass Ihr einer solchen Hinrichtung dieser Männer beiwohnen musstet." Hatte ich denn eine Wahl? Würde ich weglaufen so wäre ich wieder diejenige die Schuld daran war, dass andere in ihrer Freizeit gestört wurden. Würde ich folgen so war ich wieder das unselbstständige, Aufpasser benötigende, kleine Mädchen das nichts für sich selbst entscheiden konnte. "Vergebt mir mein forsches Verhalten, doch es ist meine Pflicht mich nach Eurem Namen zu erkundigen Lady." Ich unterdrückte nun ein entnervtes Seufzen, dieser Blick auf mich würde sich wohl niemals verändern. "Mein Name ist Tsuyika Shigeko." sagte ich nun auf meine Art und Weise vollkommen kalt und unberührt. "Ich werde dich nicht mehr in eine solche Situation bringen." Wäre es wirklich nach mir gegangen dann wäre ich schon längst um die nächste Ecke verschwunden. Ich wollte nicht mehr in das Anwesen zurückkehren. Ich hatte keine Lust mich länger zu verstecken, aber ich wäre auch vollkommen aufgeschmissen. Innerlich bedankte ich mich für die tolle Erziehung die ich genossen hatte und fluchte über mich selbst. Und die Strafpredigt für mein Verhalten würde ich vermutlich auch in nicht allzu ferner Zukunft zu hören bekommen. Besser konnte der Tag ja einfach nicht mehr werden.
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BeitragThema: Re: Das Iwakunviertel   Das Iwakunviertel Icon_minitimeDo 23 Jan 2014 - 22:57

"Mein Name ist Tsuyika Shigeko. Ich werde dich nicht mehr in eine solche Situation bringen." Tsuyika. Ich verengte einen Moment lang die Augen. Na klasse, meine Theorie hatte sich mal wieder als korrekt erwiesen. Wieso hatte ich das Talent immer richtige Vermutungen anzustellen? Ich verkniff mir ein Seufzen und richtete stattdessen das Wort an Lady Shigeko. "Tsuyika Shigeko sagt ihr? Dann seid ihr also Lord Shigerus Gast im Anwesen Maruyama. Es ist mir eine Ehre euch persönlich kennenlernen zu dürfen." Nein. Eigentlich nicht. Leute die meinen Abend ruinierten und meiner ohnehin durch Shigeru schon halbtoten Planung endgültig den Rest gaben wurden von mir nicht verehrt. Jedoch blieb meine Miene standesgemäß ausdruckslos, ohne auch nur ansatzweise eine Vermutung auf meine Gedanken oder Gefühle zuzulassen. "Nun Shigeko-sama, ich muss Euch nun bitten mit mir zum Anwesen von Lord Maruyama zurückzukehren, bevor Euch noch ein weiteres Unglück ereilen sollte. Dennoch bin ich dazu verpflichtet Lord Shigeru über den Vorfall des heutigen Abends Bericht zu erstatten." Hehe, das würde definitiv amüsant werden. Da war der von Shigeru ach so hochgeachteter Gast einfach wie ein kleines Kind davongelaufen und hatte Hilfe beim Nachhause finden gebraucht. Ob die Toleranz des sonst so ruhigen Lords dann noch vorhanden war? Ich blickte Lady Shigeko an. Diese Strafpredigt war ihr so gut wie sicher. Wenigstens etwas Positives an diesem Abend, dachte ich gehässig. Wenn meiner schon ruiniert worden war, so sollte wenigstens eine der Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. "Wenn Ihr mir nun bitte folgen würdet." Die Frage ob sie irgendwelche Wünsche hatte, ließ ich absichtlich aus, ich hatte nicht noch Zeit einem Kind sein Täschchen nachzutragen, nur damit alles beisammen war und es nichts mehr tun musste, anstatt sich zu bedienen. Ich drehte mich ohne ein weiteres Wort um und schritt auf das Ende der Straße zu. Ende der Konversation, endlich.
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BeitragThema: Re: Das Iwakunviertel   Das Iwakunviertel Icon_minitimeDo 23 Jan 2014 - 23:00

"Tsuyika Shigeko sagt ihr? Dann seid ihr also Lord Shigerus Gast im Anwesen Maruyama. Es ist mir eine Ehre euch persönlich kennenlernen zu dürfen. Nun Shigeko-sama, ich muss Euch nun bitten mit mir zum Anwesen von Lord Maruyama zurückzukehren, bevor Euch noch ein weiteres Unglück ereilen sollte. Dennoch bin ich dazu verpflichtet Lord Shigeru über den Vorfall des heutigen Abends Bericht zu erstatten." Es wurde immer mühsamer mich zusammenzureißen und nicht jeden Moment in die Luft zu gehen. So langsam ging mir die Art dieser Frau auf den Keks. Natürlich verdankte ich ihr mein Leben und ich wollte ihr eigentlich auch den nötigen Respekt und die Dankbarkeit für diese Tat zollen, aber wie sollte man das denn tun bei einer Person die einen, wenn auch geschickt verborgen, verachtete? Sie hielt mich, zwar meiner Meinung nach aber ich vermutete dass diese in die richtige Richtung ging, für ein Kind das nichts allein konnte und konnte mich daher nicht ausstehen, da sie höchstwahrscheinlich gegen das anerzogene Frauenbild war, nicht zuletzt weil sie ja selbst kämpfte und sogar Vizeadmiralin war. Da konnte ich als verwöhnte Erbin einer der großen Domänen natürlich nicht mithalten und musste ja mehr oder weniger in Spott untergehen. Wie sollte ich denn auch jemals auf diese Frau Eindruck machen? Ich Kampf war sie mir um bestimmt 200%, nein viel mehr, überlegen und ansonsten konnte ich mit auch nichts mehr herhalten als meiner vererbten Macht. Langsam wurde es verdammt schwierig das Schnauben zu unterdrücken. Ich hoffte das Ganze würde jetzt schnell von statten gehen, sodass ich mich in Ruhe über den gesamten Verlauf des Abends, beziehungsweise der Nacht ärgern konnte. Außerdem wollte ich nicht länger in Seikos Anwesenheit verweilen, wie nötig war. Ich konnte nicht mit ihr umgehen wenn sie mich nicht ausstehen konnte. Und daher hoffte ich dass wir uns in der nächsten Zeit möglichst wenig begegnen würden. Vielleicht würde das ja auch ihre Abneigung gegen mich etwas abkühlen. "Wenn Ihr mir nun bitte folgen würdet." Ohne ein weiteres Wort an sie zu richten folgte ich ihr und fluchte innerlich vor mich hin. Dieser gesamte Verlauf ging mir auf die Nerven, erst der Überfall, dann dieses extrem gezwungene Gespräch und jetzt auch noch die Eskorte hin zu meiner Strafpredigt. Besser konnte es nun ja nicht mehr werden.

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